Branchiopoda | Kiemenfußkrebse
Die Blattfußkrebse (Phyllopoda) oder Kiemenfußkrebse (Branchiopoda) stellen eine Zusammenfassung der Kiemenfüßer (Anostraca), der Rückenschaler (Notostraca) sowie der Krallenschwänze (Onychura) dar. Die Blattfußkrebse sind typische Süßwasserbewohner, die sich ursprünglich aus marinen Vorfahren entwickelt haben. Sekundär sind einige Arten ins Meer zurückgekehrt. Rezente Formen haben dabei vor allem in Relikt- und Extrembiotopen überlebt (z. B. Temporärgewässer, Binnensalzseen). Argumente für eine Monophylie der Blattfußkrebse sind ihre amöbenähnlichen Spermien, der durch beborstete Rumpfextremitäten gebildete Filterapparat sowie der Bau ihrer Nauplius-Larven.
Die Rumpfextremitäten der Blattfußkrebse (Branchiopoda) sind ursprünglich zweiästige Blattbeine und damit namensgebend. Sie haben ursprünglich drei Funktionen. Die Atmung übernehmen die an der äußeren Beinbasis befindlichen Kiemen (Epipoditen). Die Nahrungsaufnahme geschieht zunächst mithilfe des Filterapparats, der durch die langborstigen Blattbeine am Rumpf gebildet wird. Benachbarte Blattbeine bilden sukzessive temporäre Saugkammern. Der entstehende Wasserstrom treibt Nahrungspartikel aus dem Medium in die Borstenkämme der Blattbeine. Im Anschluss leiten weitere an der inneren Beinbasis befindliche Borsten die herausgefilterten Nahrungspartikel in einer ventralen Nahrungsrinne zum Mund. Die Fortbewegung geschieht durch metachronen Beinschlag und ist mit der beschriebenen filtrierenden Nahrungsaufnahme kombiniert. Die Beine können besonders bei miniaturisierten Formen sekundär abgewandelt sein.
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