Neritidae, Kahnschnecken
Die Arten der Kahnschnecken leben vor allem im Gezeitenbereich der Meere oder in schnellfließenden Flüssen. Einige Arten besiedeln amphibisch sogar das Land. Sie sitzen bevorzugt auf Hartsubstraten und ernähren sich überwiegend von Algen und Schwämmen, die sie vom Untergrund abraspeln. Ihre kräftige Radula ist sogar in der Lage die harte Schale von Kieselalgen zu knacken. Die Familie ist weltweit verbreitet. In Mittel- und Nordeuropa kommt nur eine Gattung mit vier Arten vor. In Südeuropa kommen weitere Arten vor, die von manchen Autoren jedoch in eine separate Untergattung gestellt werden.
Stammesgeschichtlich gesehen gehören die Neritidae zu einer ursprünglichen Gruppe (Neritimorpha), deren älteste als gesichert angesehene Fossilnachweise bis zurück ins Ordovizium reichen. Zahlreiche Besonderheiten unterstreichen den basalen Status der Neritidae innerhalb der höheren Gastropoden. Ihrer Schale fehlt die Columella, die zentrale Achse. Zudem werden bei vielen Arten die inneren Windungen im Laufe des weiteren Wachstums resorbiert. Dies ermöglicht die charakteristische kapselförmige Ausbildung des Gehäuses. Die Musterung ihrer Gehäuses ist so variabel, dass man Arten der Kahnschnecken aus verschiedenen Regionen ihres Verbreitungsgebietes oft nur anhand ihres charakteristischen Deckels (Operculum) bestimmen kann.
Seite „Kahnschnecken“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. August 2018, 14:29 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kahnschnecken&oldid=180478138 (Abgerufen: 5. Mai 2020, 14:15 UTC)