Patellidae, Napfschnecken
Die Napfschnecken sind perfekt an das Leben auf Steinen und hartem Untergrund angepasst. Sie besitzen keinen Deckel, können aber mit Hilfe von Säureausscheidungen den Stein so formen, dass er als Sitzplatz dient und das napfförmige Gehäuse perfekt nach unten hin abschließt. Durch einen hufeisenförmigen Schalenmuskel kann das Gehäuse so fest an den Stein gepresst werden, dass es nur überraschend abgelöst werden kann, bevor die Schnecke Gelegenheit hat, sich am Felsen festzusaugen. Die Napfschnecken leben daher oft in der Brandungszone, wo ihnen aufgrund ihrer Anpassungen weder der Wellengang noch Regen oder Sonne schaden können. Sie sind jedoch nicht sessil, wie man glauben könnte, wenn man sie tagsüber stets an derselben Sitzstelle antrifft. Sie kriechen meist nachts umher, finden aber auf ihrer eigenen Kriechspur, wahrscheinlich durch chemische Reize, aber auch durch andere Orientierungssinnesorgane, wieder an ihren Wohnplatz zurück. Dabei weiden sie mit ihrer Radula Algenrasen ab.
Einige Napfschneckenarten sind getrenntgeschlechtlich, andere Zwitter. Die Tiere entlassen ihre Eier und Spermien ins freie Wasser und es findet so eine externe Befruchtung statt. Die befruchteten Eier entwickeln sich über ein kurzes Trochophora-Stadium zu frei schwimmenden Veliger-Larven, die nach einer längeren pelagischen Phase zu kleinen Schnecken metamorphosieren.
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