Buccinidae, Wellhornschnecken
Die Buccinidae sind weltweit von den Tropen bis in die arktischen Gewässer verbreitet. Sie kommen fast ausschließlich im marinen Milieu vor. Nur wenige Arten dringen auch ins Brackwasser vor. Die Gattung Clea, zu der die Raubturmdeckelschnecke gehört, lebt im Süßwasser (Mekong). Der tiefenmäßige Verbreitungsschwerpunkt der Buccinidae liegt im Sublitoral und im Bathyal, wobei manche Arten eine sehr große Tiefentoleranz haben, z. B. die Wellhornschnecke (Buccinum undatum) vom flachen Sublitoral bis in 1.500 m Tiefe, ähnlich auch die Gemeine Spindelschnecke (Neptunea antiqua). Calliloconcha knudseni wurde in 5.480 m Tiefe gefunden. Flachwasserarten kommen häufig in oder in der Nähe von Korallenriffen vor. In der Gezeitenzone der nordamerikanischen Atlantikküste findet man die Gattungen Busycon und Busycotypus, an der Pazifikküste Kelletia kelletii.
Die Buccinidae sind wie die meisten Vorderkiemerschnecken getrenntgeschlechtlich. Die Eier entwickeln sich in Eikapseln, in denen sie durch Nähreier versorgt werden. Da das Stadium der Veliger in den Kapseln durchlaufen wird, schlüpfen aus diesen fertige Jungschnecken. Die Arten der Buccinidae sind Räuber oder Aasfresser. Sie erbeuten andere Schnecken (Gastropoda), Muscheln (Bivalvia), Krebstiere (Crustacea) und Vielborster (Polychaeta). Einige Arten ernähren sich auch von Aas, vor allem von toten Fischen. Von einer Art ist bekannt, dass sie mit Hilfe ihrer Radula Muscheln anbohrt. Von einer weiteren Art wird berichtet, dass sie Stachelhäuter (Echinodermata) frisst.
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