Veneridae, Venusmuscheln
Die Familie umfasst zwölf noch nicht abgesicherte Unterfamilien mit zahlreichen Gattungen – die ebenfalls noch nicht taxonomisch abgesichert sind – und über 400 Arten, wovon die meisten essbar sind. Die Venusmuscheln kommen weltweit in allen Küstengewässern vor, meist in und auf sandigem Untergrund. Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt in den warmen Meeren. Die ältesten Vertreter der Familie stammen aus dem Valanginium (Unterkreide).
In der Antike galt die Muschel allgemein als geschlechtsloses Wesen, das aus dem Meerschaum entstand. Auch Aristoteles war von dieser Ansicht, die in der Folge bis ins späte Mittelalter weitergegeben wurde, überzeugt. Nach der griechischen Mythologie wurde Aphrodite bzw. die römische Venus u. a. aus dem Meerschaum und in der Folge aus einer Muschel geboren. Der Name der Venusmuscheln wird auch von ihrer Gestalt abgeleitet. Die leicht eingerollte Grundform der Venusmuscheln ähnelt angeblich als Ganzes mit sehr viel Fantasie dem Bauchnabel der Schönheitsgöttin Venus, die Ansicht von Wirbel und Ligament von dorsal gleicht mit viel Einbildungskraft der Vulva einer Frau. Als das Porzellan nach Europa gelangte, wurde es so angeblich nach „porcellano“, einem italienischen Spitznamen für die Glänzende Venusmuschel (Callista chione) benannt. Die Schalen dieser Art glänzen innen und außen so, als ob sie poliert wären – so wie Porzellan. „Porcellano“ (übersetzt „Schweinchen“) leitet sich von der oval-bauchigen und bräunlich-rosa glänzenden Schale dieser Venusmuschel ab.
Seite „Venusmuscheln“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Januar 2020, 11:11 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Venusmuscheln&oldid=195649789 (Abgerufen: 5. Mai 2020, 13:21 UTC)