Natricidae, Wassernattern


Die Nattern (Colubridae), von mittelhochdeutsch nāter („Natter“, auch „Schlange“), bilden mit über 1.700 Arten (inkl. Wassernattern), das sind fast 60 % der heute lebenden Schlangenarten, die mit Abstand artenreichste Gruppe unter den Schlangen. Sie haben, mit Ausnahme des Meeres, alle für Reptilien zugänglichen Biotope besiedelt und leben in gemäßigten, subtropischen und tropischen Regionen Eurasiens, Afrikas, Nord- und Südamerikas. Unter den Nattern gibt es auf dem Erdboden lebende, grabende und kletternde Arten. Schmuckbaumnattern (Chrysopelea) können von Baum zu Baum gleitfliegen, indem sie ihre Rippen spreizen und so aus ihrem gesamten Körper eine Tragfläche machen.

In Deutschland, der Schweiz und Österreich kommen sieben Natterarten vor. Die Äskulapnatter, die Schlingnatter und die Gelbgrüne Zornnatter gehören zu den Eigentlichen Nattern (Colubridae). Die Ringelnatter, die Barrenringelnatter, der 2017 Artstatus zuerkannt wurde, die Würfelnatter und die Vipernatter gehören zu den Wassernattern (Natricidae). Die Gelbgrüne Zornnatter und die Vipernatter kommen in Deutschland und Österreich nicht vor.[3] Diese sieben Nattern unterscheiden sich äußerlich durch ihre runden Pupillen von den einheimischen Giftschlangen (Europäische Hornotter, Kreuzotter, Aspisviper und Wiesenotter).

Nattern haben ein reiches Beutespektrum, das Kleinsäuger, Vögel, Echsen, Amphibien, Fische, Gliederfüßer und Weichtiere umfasst. Einige Nattern sind Nahrungsspezialisten, wie die Afrikanischen und Indischen Eierschlangen, die sich ausschließlich von Vogeleiern ernähren.

Die meisten Nattern besitzen weder hohle noch gefurchte Giftzähne. Bei einigen Arten, zum Beispiel bei der Ringelnatter, befindet sich im Speichel ein sehr schwaches Gift, das kleine Beutetiere lähmen kann, jedoch vermutlich in erster Linie der Vorverdauung dient.

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