Gobiidae, Grundeln


Grundeln leben in allen Meeren, vom Polarkreis bis in die Tropen. Obwohl die meisten Grundeln Meeresfische sind und im Flachwasser auf dem Meeresboden oder im Schutz von Höhlen, Korallen oder Felsen leben, haben viele Arten, besonders in der Alten Welt auch das Brack- und Süßwasser als Lebensraum erobert. In Höhlen gibt es Grundeln mit zurückgebildeten Augen. In den Korallenriffen stellen Grundeln etwa 35 % der Fischindividuen und 20 % der Fischarten. Viele Grundeln haben sehr kleine Verbreitungsgebiete. 

Grundeln fressen ein weites Spektrum von Krebstieren, Insektenlarven, Würmern und anderen kleinen Tieren. Viele Grundeln leben in Gemeinschaft mit verschiedenen Wirbellosen. Das sind oft Symbiosen, das heißt beide Partner profitieren vom Zusammenleben; es kann aber auch Kommensalismus sein, bei dem der Vorteil einzig bei einem Partner, in diesem Fall bei den Grundeln, liegt. Grundeln werden oft Beute größerer Fische oder Seeschlangen und von See- und Küstenvögeln. Um der Gefahr gefressen zu werden zu entgehen, haben Grundeln verschiedene Anpassungen entwickelt. Meist verbleiben sie in den Höhlen und Gängen und verlassen diese nur zur Nahrungsaufnahme. Einige vergraben sich im Sand und nehmen eine passende gesprenkelte Farbe an. Grundeln, die bei Korallen leben, verstecken sich in deren Verzweigungen. Diese Grundeln sind meist durchsichtig und tragen nur wenige Flecke. Manche Arten haben das Nervengift Tetrodotoxin entwickelt, das unter anderem auch bei den Kugelfischen vorkommt.

Bei den Lebensgemeinschaften mit den Korallen, Schwämmen und Riesenmuscheln gibt es jeweils ein Männchen und mindestens zwei Weibchen. Wird das Männchen gefressen, verwandelt sich ein Weibchen in ein Männchen. Auch bei einigen anderen Arten, die keine Lebensgemeinschaft mit Wirbellosen eingegangen sind, kann es zu Geschlechtsumwandlungen kommen. Die Überzahl der Weibchen erhöht die Anzahl der gelegten Eier. Umwandlungen zu Männchen erfolgen nur gezwungenermaßen. Die Männchen befruchten und bewachen mehrere Gelege. Die Jungfische wachsen in den wärmeren Gebieten schneller heran als in den kälteren. In den wärmeren Regionen werden sie schon nach einigen Monaten geschlechtsreif, in den kälteren Regionen wird die Geschlechtsreife erst nach ein bis zwei Jahren erreicht.

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