Passeridae, Sperlinge
Sperlinge bevorzugen als Lebensraum offene, trockene oder semi-aride Regionen. Sie kommen auch in Savannen, Buschland und Wüsten vor. Sie sind außerdem in lichten Wäldern sowie auf landwirtschaftlichen Anbauflächen und in oder in der Nähe von menschlichen Siedlungen anzutreffen. Einige Arten wie beispielsweise der Haussperling leben in großer Nähe zum Menschen und kommen auch im Innenstadtbereich größerer Städte vor.
Die meisten Sperlingarten nisten in lockeren Kolonien, nur wenige Arten brüten einzeln. Kolonien können sehr groß sein: In Marokko wurde in den 1950er Jahren eine Brutkolonie des Weidensperlings beobachtet, bei der sich etwa 125.000 Nester auf 60 Hektar befanden. Sperlinge sind gewöhnlich monogam, einige wenige Arten gehen eine Paarbeziehung ein, die besteht, solange beide Partner am Leben sind. Unabhängig vom Ort der Nestanlage handelt es sich im Prinzip immer um ein Kugelnest mit seitlichem Eingang. Das Nest wird gewöhnlich nicht besonders sorgfältig gebaut, das außen nicht bearbeitete Nistmaterial hängt meist lose herab. Einige Arten nutzen auch aufgegebene Nester anderer Vogelarten. Beide Elternvögel brüten und sind an der Aufzucht der Jungvögel beteiligt.Die Sperlinge verfügen über eine sehr ausgeprägte Hierarchie innerhalb ihrer Kolonien. Diese macht sich an der jeweiligen Größe ihrer charakteristischen dunklen Brustlätze fest; je größer und dunkler dieser Latz, desto höher ist der Rang des jeweiligen Vogels innerhalb seiner Kolonie.
Sperlinge betreiben häufig eine interessante Form der Gefiederpflege, die als Staubbaden oder Sandbad bezeichnet wird. Hierzu hocken sie sich in eine Mulde aus trockenem Sand und Staub und zeigen darin ein auffälliges Verhalten, bei dem der Körper auf den Boden gedrückt und dann zügig hin und her bewegt wird. Es handelt sich um ein Hygieneverhalten mit dem Ziel, sich der Parasiten im Gefieder, wie beispielsweise Federlingen oder Federmilben, zu entledigen.
Die Sperlinge ernähren sich vorwiegend von pflanzlichem Material, z. B. Samen, verschmähen aber auch kleine Insekten nicht. Die junge Brut im Nest wird ausschließlich mit tierischem Material gefüttert, kleinsten Insekten und deren Larven, dem sogenannten Wiesenplankton.
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