Laniidae, Würger


Die meisten Arten der Familie besiedeln Afrika, Asien und Europa. Besonders artenreich sind hier Zentral- und Ostafrika sowie Vorderasien. Darüber hinaus werden auch Neuguinea und große Teile Nordamerikas durch jeweils zwei Arten besiedelt. Die meisten europäischen Arten sind Zugvögel, die in Afrika überwintern. Die Würger bevorzugen offene Landschaften mit zumindest einigen Bäumen oder Sträuchern, von Buschland, Savanne und tropischem Grasland bis hin zu offenen Wäldern, Waldrändern und Waldlichtungen. Einige Arten kommen auch in Wüstengebieten oder in der Tundra vor. Viele Arten bewohnen Kulturland, insbesondere Obstgärten. Ortschaften werden dagegen von fast allen Arten gemieden.

Die Würger scheiden die unverdaulichen Reste verzehrter Beutetiere (Haare, Knochen, Federn, Chitinteile von Insekten) in Form kleiner Speiballen (Gewölle) aus, wovon sich ihr Name ableitet. Neben dieser Bedeutung (gewöllebildend sind auch Greifvögel, Eulen etc.) kommt auch die für einen relativ kleinen Singvogel relativ ungewöhnliche Lebensweise in Betracht (aus dem Grimmschen Wörterbuch: „weil er junge vogelbrut würgt“; Brockhaus 1911: „Fressen Insekten und kleine Wirbeltiere, die sie zum Teil auf Vorrat in Astgabeln einklemmen oder auf spitze Dornen aufspießen“; Pierer 1857: „Sie sind die Räuber unter den Singvögeln …, zank- u. mordsüchtig, muthig“). Hierbei wird würgen im Sinne von „erdrosseln“ und „töten“ verstanden. Die Nahrung besteht aus Insekten, Jungvögeln und Kleinsäugern. Die Beute wird oft erschlagen und der nicht gleich verzehrbare Rest auf die Dornen einzeln stehender Büsche gespießt oder in Astgabeln geklemmt.

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