Hirundinidae, Schwalben
Schwalben kommen auf allen Kontinenten, abgesehen von der Antarktis, vor. Viele Arten sind auf engere Verbreitungsgebiete beschränkt, in Mitteleuropa sind sie Zugvögel. Der typisch gegabelte Schwalbenschwanz war für andere Objekte (z. B. den Schmetterling) namensgebend, ebenso wie der charakteristische Nestbau (z. B. für die Burgruine Schwalbennest oder die Schwalbennestorgel). Mauersegler und Seeschwalben gehören dieser Familie nicht an.
Charakteristisch für die Schwalben ist ihre Anpassung an den Nahrungserwerb in der Luft: Sie erbeuten vor allem Fluginsekten. Die Flughöhe dieser Insekten erhöht sich bei gutem Wetter durch aufsteigende warme Luftmassen massiv. Da sie aus eigener Kraft jedoch wesentlich tiefer fliegen, kann man aus einer geringen Flughöhe der Schwalben auf die ihrer Beutetiere und damit auf Tiefdruck (schlechtes Wetter) schließen. Schwalben sammeln sich im Herbst auf Stromleitungen. Da im Winter das Aufkommen an Fluginsekten in Nord- und Mitteleuropa vermindert ist, müssen Schwalben dann in ihre Winterquartiere ziehen.
Der Nestbau der Schwalben ist charakteristisch und wird primär an schlecht zugänglichen Stellen ausgeführt. Für den Bau sind besonders gut klebende Körpersekrete erforderlich, welche im Schwalbenspeichel bereitgestellt werden. Die Evolution dieses Nestbauverhaltens und der dafür erforderlichen endogen erzeugten Stoffe erlaubt phylogenetische Rückschlüsse. Koloniebildende Schwalben wie Hirundo pyrrhonota tendieren dazu, ihre Eier Nachbarn zum Bebrüten unterzuschieben (in Kolonien mit mehr als zehn Nestern).
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