Corvidae, Rabenvögel


Rabenvögel umfassen rund 120 lebende Arten in 25 Gattungen. Sie sind mittelgroße bis sehr große Singvögel mit meist kräftigem Schnabel und robustem Körperbau, die im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte eine Vielzahl verschiedener Lebensräume besiedelt haben und mit Ausnahme des südlichen Südamerikas und der Antarktis weltweit verbreitet sind.

In ihrer Ernährung sind Rabenvögel sehr vielseitig und fressen – je nach Verfügbarkeit – Früchte, Samen, Insekten, Weichtiere, kleinere Wirbeltiere oder auch Aas, wobei die meiste Nahrung auf dem Boden aufgenommen wird. Fast alle Arten legen Vorräte an, in denen sie überzähliges Futter verstecken und für später aufbewahren. Rabenvögel zeigen stark soziales Verhalten und im Vergleich mit fast allen anderen Vögeln überdurchschnittlich hohe kognitive Fähigkeiten. Einige Arten, allen voran die Raben und Krähen, sind ausgeprägte Kulturfolger und konnten sich erfolgreich in vom Menschen geschaffenen Lebensräumen etablieren. Die Intelligenz und Sprachbegabung der Rabenvögel, aber auch ihre Eigenschaft als Aas- und Erntevertilger führte zu einer ambivalenten Rolle in vielen Kulturen weltweit: Einerseits wurden ihnen Weisheit, biblisches Alter und Gewitztheit unterstellt, andererseits wurden sie als Unheilsbringer und Schädlinge verfolgt.

Rabenvögel leben tendenziell monogam und bilden lebenslange Brutpaare. Zwar kann es vereinzelt auch zu zusätzlichen Kopulationen kommen, nur der Partner wird aber stets versorgt und, wenn die Paarbindung länger als ein Jahr gehalten hat, nicht verlassen. Nur das Verschwinden eines Partners, krankheitsbedingter Ausfall oder sein Tod führen in der Regel zur Neuverpaarung des verbliebenen Partners. Der Effekt dieser lebenslangen Treue ist ein steigender Bruterfolg: Je länger Paare zusammenbleiben, desto höher sind die Ausflugraten ihrer Gelege.

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