Glomeridae, Saftkugler
Charakteristisch für die Saftkugler ist die Fähigkeit, sich bei Gefahr zu fast kugeliger Gestalt zusammenzurollen. Diese Eigenschaft haben sie mit der nahe verwandten Ordnung der Riesenkugler gemeinsam. Von diesen unterscheiden sie sich nicht nur durch die Größe und das Verbreitungsgebiet, sondern auch durch die Anzahl der Segmente. Die Saftkugler besitzen als adulte Tiere 12 Rumpfsegmente, die an der Zahl der Rückenschilde äußerlich leicht zu erkennen sind.
Die Saftkugler sind in der Paläarktis, vor allem in Europa, Nordamerika, Nordafrika und Nordasien verbreitet. Meistens sind sie im Bergland zu finden, vor allem in Wäldern und an Waldrändern meist unter Holzstücken oder Steinen. Glomeris subalpina ist sogar in Höhenstufen zwischen 1400 und 2500 Metern in den Alpen zu finden, die Tiere leben dort auch auf alpinen Grasweiden und sind sogar unter Kuhdung auf den Almwiesen zu finden.
Die Paarung der Saftkugler findet im Frühjahr statt. Dabei bewegt sich das Männchen rückwärts auf das Weibchen zu und umklammert dann mit den Zangen seiner Gonopoden des letzten Segments das zweite Beinpaar des Weibchens. Dann rollt das Männchen seinen vorderen Körperabschnitt ein. Dadurch kann es mit den Mundwerkzeugen Sperma aus der Geschlechtsöffnung am zweiten Segment entnehmen und auf die ebenfalls am zweiten Segment liegende Geschlechtsöffnung des Weibchens übertragen.
Die Eiablage erfolgt meist einzeln oder in Gruppen von zwei bis drei Eiern in ein ca. 2 mm großes Erdklümpchen. Die Larven kommen mit nur drei Beinpaaren zur Welt. Durch acht Häutungen, bei denen stets ein neues Segment angelegt wird, entwickeln sie sich über einen Zeitraum von drei Jahren zu adulten Tieren, die noch an die weitere drei Jahre leben können.
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