Odonata | Libellen


Die Libellen (Odonata) umfassen über 6.300 beschriebene Arten wovon in Mitteleuropa etwa 85 beheimatet sind. Die Flügelspannweite der Tiere beträgt in der Regel zwischen 20 und 110 mm, die Art Megaloprepus coerulatus (Zygoptera, Pseudostigmatidae; also eine „Kleinlibelle“) kann allerdings sogar eine maximale Spannweite von 190 mm erreichen. 

Libellen sind vor allem in der Nähe von Gewässern zu finden, da ihre Larven auf Wasser als Lebensraum angewiesen sind. Besonders viele Vertreter der Großlibellen wie etwa die Blaugrüne Mosaikjungfer Aeshna cyanea fliegen zum Beutefang jedoch auch weite Gebiete abseits der Gewässer ab. Insbesondere in der Reifungsphase bewegen sich Libellen für einige Wochen abseits der Gewässer. Auch die Weibchen sind meist nicht am Gewässer zu finden, da sie sonst sofort von einem Männchen zur Paarung genötigt würden.

Libellen sind Räuber, die ihre Beutetiere im Flug fangen. Sie nutzen dafür ihre zu einem Fangapparat umgestalteten Beine, mit denen sie ihre Opfer ergreifen. Die Beute der Libellen besteht im Wesentlichen aus anderen Insekten, wobei das Spektrum sehr groß ist. Libellen attackieren beinahe wahllos alle Tiere, die sie überwältigen können. Besonders die Männchen attackieren dabei zur Paarungszeit auch andere Libellen, manchmal sogar Angehörige der eigenen Art, zeigen also Kannibalismus. 

In den letzten 35 Jahres habe sich die Verteilung der Libellenarten in Deutschland stark verändert, ergab eine Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig im Jahr 2021. So seien Rückgänge vor allem bei Arten an stehenden Gewässern verzeichnet worden. Zuwächse habe es hingegen bei Libellen gegeben, die an Fließgewässern lebten und wärmere Temperaturen bevorzugten. Besorgt zeigen sich die Wissenschaftler über den Rückgang bei Arten, die an stehenden Gewässern lebten. Abnahmen wurden bei 29 % aller Libellenarten festgestellt. Besonders betroffen seien dabei die Arten, die kühlere Temperaturen und stehende Gewässer wie Sümpfe und Moore bevorzugten. Viele dieser Arten seien bereits gefährdet.

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