Chrysopidae, Florfliegen


Florfliegen erreichen in Mitteleuropa eine Flügelspannweite von 6 bis 35 Millimetern, tropische Arten erreichen Spannweiten von über 65 Millimetern. Die Imagines sind dämmerungs- und nachtaktiv. Die meisten Arten ernähren sich ausschließlich von Pollen, Nektar und Honigtau, die Arten der Gattung Chrysopa leben allerdings wie auch fast alle Larven der Familie räuberisch und erbeuten kleinere Insekten und Milben, insbesondere Blattläuse, weswegen man die Larven auch als Blattlauslöwen bezeichnet. Innerhalb ihres Lebens fressen sowohl die Larven als auch die Imagines eine große Zahl an Beutetieren, weswegen sie in der Land- und Forstwirtschaft als Nützlinge betrachtet werden und auch für die biologische Schädlingsbekämpfung in großen Mengen gezüchtet werden.

Bei den Imagines von Chrysopa-Arten konnte eine Reaktion auf Ultraschall beobachtet werden. Sie legen bei dessen Wahrnehmung ihre Flügel an den Körper und lassen sich zu Boden fallen, um so Fledermäusen zu entkommen, die ihre Beute durch Ultraschall lokalisieren. Weiterhin können sie über Vibrationen des Hinterleibs miteinander kommunizieren. Der Hinterleib berührt dabei den Untergrund, meistens ein Blatt.

Die Weibchen legen 100 bis 900 Eier, die an bis zu zehn Millimeter langen Eistielen sitzen, einzeln in Gruppen oder Bündeln nachts an Pflanzen in der Nähe von Blattlauskolonien ab. Direkt nach dem Schlüpfen häuten sich die Larven das erste Mal und klettern erst danach auf die Pflanzen hinab, um Nahrung zu suchen. Dabei laufen sie ohne Ziel umher und schwenken ihren Kopf hin und her, bis die Kiefer ein Beutetier berühren. Dieser Berührungsreiz ist der Auslöser für das Zupacken. Die Beute wird sofort hochgehoben und durch einen Kanal innerhalb der Maxille wird ein Verdauungssekret injiziert, das eine Blattlaus innerhalb von 90 Sekunden innerlich auflösen kann. Dadurch kann die Larve das Beutetier aussaugen (extraintestinale Verdauung). Die Larven sind je nach Umweltbedingungen nach 8 bis 22 Tagen ausgewachsen. Die mitteleuropäischen Arten überwintern in einem doppelwandigen Kokon als Präpuppe, lediglich die Gemeine Florfliege überwintert als Imago.

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