Neuroptera | Netzflügler


Die Netzflügler (Neuroptera, Syn.: Planipennia) werden auch Hafte genannt (Einzahl: der Haft) und umfassen etwa 5.500 beschriebene Arten bekannt, 292 davon aus Europa, etwa 120 davon leben in Mitteleuropa. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die Tropen und Subtropen. Zu den Netzflüglern gehören auffallende und bizarre Arten wie beispielsweise die Fanghafte und die aufgrund ihrer Lebensweise gut bekannten Larven: die Ameisenjungfern mit den Ameisenlöwen und die Florfliegen mit den Blattlauslöwen.

Netzflügler kommen weltweit in nahezu allen Lebensräumen vor. Der Großteil der Imagines und auch ihre Larven leben an Land. Nur wenige Arten wie etwa einige Bachhafte leben am Wasser, die Larven der Schwammhafte und der Nevrorthidae entwickeln sich im Wasser. Fast alle Arten der Ordnung sind nacht- oder dämmerungsaktiv und können nur mäßig gut fliegen. Lediglich die Fadenhafte und Schmetterlingshafte sind tagaktiv, letztere sind darüber hinaus ausgezeichnete Flieger. Einige Arten lassen sich nachts durch künstliches Licht anlocken. Nahezu alle Larven ernähren sich räuberisch von kleinen Insekten, insbesondere von verschiedenen Pflanzenläusen oder Milben. Sie werden mit den Saugzangen gepackt, um ihnen Verdauungssäfte zu injizieren, die anschließend ausgesaugt werden (extraintestinale Verdauung). Die Ameisenlöwen fangen ihre Beute mittels selbstgegrabener Trichter im lockeren Sand und konnten sich dadurch die ökologische Nische von Sandlebensräumen erschließen. Die Larven der Fang- und Schwammhafte entwickeln sich als Parasiten. Die Imagines sind entweder räuberisch oder ernähren sich wie beispielsweise die Fadenhafte von Pollen oder wie viele Florfliegen von Honigtau.

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