Sphingidae, Schwärmer


Sie kommen weltweit mit etwa 1200 Arten vor, davon sind 40 aus Europa bekannt, in Mitteleuropa leben davon 21 Arten. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die Tropen.

Die meisten Arten der Schwärmer sind nacht- oder dämmerungsaktiv. Einige wenige, wie z. B. das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), sind tagaktiv. Die Arten, die entwickelte Saugrüssel haben, saugen Nektar von Blüten. Dazu landen sie etwa auf den Blüten oder fliegen dabei im charakteristischen Schwirrflug schnell von Blüte zu Blüte und verharren beim Saugen im Flug, ähnlich wie Kolibris. Manche Arten können sogar rückwärts fliegen.

Schwärmer sind nicht nur ausgezeichnete Flieger, sondern sie zählen innerhalb der Insekten zu den schnellsten Fliegern. Windenschwärmer (Agrius convolvuli) z. B. können eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreichen, ihre Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt aber immerhin noch 50 km/h, die sie über lange Distanzen halten können. Die Schlagfrequenz der Flügel des Taubenschwänzchens beträgt z. B. ca. 70 bis 90 Schläge in der Sekunde, was zu einem hohen Energieverbrauch führt; sie benötigen am Tag etwa 0,5 Milliliter Nektar (bei einem Eigengewicht von ca. 0,3 Gramm). Dies muss durch eine entsprechend hohe Nektaraufnahme ausgeglichen werden. Ein Taubenschwänzchen kann deshalb bis zu 100 Blüten in der Minute aussaugen, an einem Tag können es mehrere Tausend sein.

In Europa fliegen einige Schwärmerarten aus den südlichen, warmen Gebieten als Wanderfalter ein. Durch die hohe Fluggeschwindigkeit können sie in nur wenigen Tagen weit bis nach Nordeuropa vordringen. Eine Überwinterung überstehen sie aber nicht.

Die Temperatur ist ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung der Raupen. Bei vielen Arten kann man die Raupen insbesondere bei kühlerem Wetter beim Sonnenbaden beobachten. Dadurch können sie ihre Körpertemperatur um mehr als 10 °C über die Umgebungstemperatur heben, was ihnen ermöglicht, sowohl ihre Entwicklung zu beschleunigen, als auch das Überleben in ansonsten ungünstigen Lebensräumen, wie etwa im Norden Europas oder in hohen Berglagen, überhaupt zu gewährleisten.

Die Raupen durchleben vier bis sechs Stadien. Sind sie ausgewachsen, ruhen sie für bis zu 24 Stunden und scheiden die letzten Reste der aufgenommenen Nahrung aus. Sie verfärben sich häufig braun oder violett und entfernen sich sodann, häufig im Schutz der Dunkelheit, von ihren Nahrungspflanzen auf der Suche nach einem geeigneten Platz zur Verpuppung. 

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