Gyrinidae, Taumelkäfer
Taumelkäfer sind die einzigen Käfer, die die Wasseroberfläche besiedeln (Neuston). Die Tiere leben oft gesellig (Schwarmbildung, oft mehrere hundert, auch mehrerer Arten) an der Oberfläche (Körper unbenetzbar) von stehenden und mäßig fließenden Gewässern, wo sie auf dem Wasser lebende oder verunglückte Insekten erbeuten oder auch nach Nahrung tauchen.
Die Kopulation erfolgt auf oder unter dem Wasser, bei einigen Arten an Land. Die Eier werden in Schnüren unter Wasser an Wasserpflanzen geklebt. Nach zehn Tagen bis drei Wochen schlüpfen die Hundertfüßer-ähnlichen Larven, die sich dann ständig in der Mulmschicht des Gewässerbodens aufhalten und dort nach Beutetieren suchen. Ihre Mandibeln durchläuft teilweise ein Kanal, durch den Verdauungssäfte in das gepackte Opfer gelangen (extraintestinale Verdauung). Die Larven atmen den im Wasser gelösten Sauerstoff mit Hilfe von Tracheenkiemen.
Zur Verpuppung steigen die Larven aus dem Wasser und verwandeln sich arttypisch entweder auf Wasserpflanzen oder in kleinen Erdhöhlen bzw. in einem aus Körperausscheidungen, Pflanzenteilen und Erde gefertigten Kokon. Nach etwa ein bis neun Wochen schlüpfen die Jungkäfer und überwintern an Land unter Steinen, an Überwasserteilen von Wasserpflanzen und wohl auch unter Wasser. Vermutlich wird in diesem Fall der lebensnotwendige Sauerstoff aus Gasblasen bezogen, die sich an Wasserpflanzen befinden.
Weltweit sind etwa 800 Arten beschrieben, davon leben in Mitteleuropa etwa 13 Arten, während in Europa 19 Arten und Unterarten bekannt sind.
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