Curculionidae, Rüsselkäfer


Rüsselkäfer sind weltweit mit 40.000 bis 60.000 Arten vertreten. Ca. 1200 Arten wurden in Mitteleuropa gefunden, etwa 950 davon in Deutschland. Geht man von ca. 400.000 beschriebenen Käferarten weltweit aus, so machen die Rüsselkäfer ca. 15 % davon aus. Von den (sehr grob abgeschätzt) zwei Millionen beschriebenen Tier- und Pflanzenarten sind also ca. 3,2 % Rüsselkäfer. Damit sind die Rüsselkäfer wahrscheinlich die artenreichste Familie aller Lebewesen.

Käfer und Larven so gut wie aller Arten sind phytophag, das heißt, sie ernähren sich von Pflanzen. Innerhalb der Familie existiert eine Vielzahl unterschiedlich spezialisierter Arten; beinahe alle Gewebe fast aller Pflanzenarten werden von Rüsselkäfern genutzt. Selbst so winzige Pflanzen wie die Wasserlinsen werden von einer spezialisierten Art (Tanysphyrus lemnae) befallen. Frei von spezialisierten Arten sind in der heimischen Flora nur die Familien Orchidaceae (Orchideen) und Dipsacacee (Kardengewächse); Gründe dafür sind nicht bekannt. Die beinlosen, madenähnlichen Larven entwickeln sich meist im Pflanzeninneren, nur wenige leben frei (ektophag) (z. B. Arten der Tribus Hyperini auf Schmetterlingsblütlern). Die Imagines sind überwiegend frei lebend. Der namengebende "Rüssel" stellt eine Verlängerung der Kopfkapsel dar, an dessen Spitze kauend-beißende Mundwerkzeuge sitzen; häufig sind die Fühler seitlich am Rüssel eingelenkt.

Meist wird nur eine Generation pro Jahr durchlaufen. Die Überwinterung erfolgt häufig im Imaginalstadium. Einige Arten sind parthenogenetisch (d. h., es existieren keine Männchen mehr).

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