Balanidae, Seepocken
Seepocken (Balanidae) sind Rankenfüßer, die zur Gruppe der Krebse gehören. Es handelt sich um sessile Tiere, im adulten Zustand können sie also ihren Aufenthaltsort nicht mehr wechseln. Äußerlich sichtbar sind lediglich weißliche Kegel, ihre Arme, Beine und Scheren sind zu Rankenfüßen umgebildet.
Seepocken kann man weltweit hauptsächlich in der Gezeitenzone an Küsten, einige Arten aber auch in größeren Meerestiefen finden. Sie setzen sich am Ende ihres Larvenstadiums mittels zweier Saugnäpfe am ersten Antennenpaar auf festen Untergründen wie Steinen und Felsen, aber auch auf Krebsen, Muscheln (besonders häufig auf Miesmuscheln), Schneckengehäusen oder Buckelwalen fest, mit denen sich die Seepocken den Lebensraum teilen. In Deutschland sind nur einige Arten heimisch, durch Anheftung an Schiffe sind allerdings auch andere Arten nach Deutschland gelangt.
Zur Ernährung halten die Seepocken ihre durch die seitlichen Borsten kammartig verbreiterten Beine fächerartig nebeneinander und bilden damit einen engmaschigen Korb, den sie regelmäßig in verschiedenen Richtungen durch das Wasser ziehen. Aus dem Wasser werden kleine Mikroorganismen und Schwebepartikel als Nahrung quasi gesiebt. Bei Niedrigwasser verschwinden die Beine unter den Deckeln, im Wasser jedoch strecken sie ihre Fangfüße hervor.
Seepocken sind Zwitter, die sich gegenseitig befruchten. Der Partner muss sich aufgrund der Ortsgebundenheit des adulten Tieres in unmittelbarer Nähe befinden. Zur Fortpflanzung tasten sie mit dem Penis, der mit bis zu achtfacher Körperlänge relativ zur Körpergröße zu den längsten im Tierreich gehört, den Platz um sich herum ab und suchen nach anderen Seepocken.
Nach der Besamung der Eier verbleiben diese im Kalkpanzer. Wenn die Larven im Frühling schlüpfen, haben sie zunächst die für die Krebse typische Naupliusgestalt. Danach verwandeln sie sich in eine so genannte Cyprislarve mit einem kleinen Panzer aus zwei seitlichen Schalen, ähnlich einer Muschel. In diesem Stadium erfolgt die Ansiedlung an den dauerhaften Standort, typischerweise in der Nähe anderer Seepocken. Dafür heftet sich die Larve an, dreht den Rücken zum Boden und zementiert sich ein. Nach der Zementierung häutet sie sich mehrmals innerhalb des Panzers. Die Wachstumsgeschwindigkeit wird von der Wassertemperatur und dem Nahrungsangebot bestimmt.
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