Pseudoscorpiones | Pseudoskorpione


Die Pseudoskorpione (Pseudoscorpiones) oder Afterskorpione sind weltweit mit etwa 3.000 Arten bekannt, mit Körperlängen von einem bis sieben Millimetern. Etwa 100 Arten sind aus Mitteleuropa beschrieben. Pseudoskorpione finden sich vor allem am Boden in der Laubauflage sowie in Moospolstern und Pilzmatten, aber auch gerne unter loser Baumrinde. Sie kommen in beinahe allen Landlebensräumen vor, inklusive der Meeresküste (Steinküsten, beispielsweise die größte Art Garypus beauvoisie) sowie in menschlichen Behausungen (Bücherskorpion, Chelifer cancroides). Einige Arten lassen sich von Fliegen, Käfern oder anderen Insekten transportieren (Phoresie), um neue Habitate zu finden. Dabei sind besonders in den Tropen einige Arten direkt mit spezifischen Käferarten gekoppelt, unter deren Flügeldecken sie leben und sich auch paaren. Aber auch in Mitteleuropa kommen Arten vor, die sich an Fliegenbeinen festklammern, um so neue Lebensräume zu erreichen (etwa Lamprochernes nodosus). Wie fast alle Spinnentiere leben auch die Pseudoskorpione von anderen, kleineren Gliederfüßern wie Springschwänzen, die sie mit den Pedipalpenscheren ergreifen. In einem oder beiden Scherenfingern münden bei den Pseudoskorpionen Giftdrüsen, mit deren Hilfe sie die Beute lähmen. Arten mit großen Scheren zerreißen ihre Opfer anschließend, kleinere Arten beißen ein Loch in deren Körperhülle und saugen sie aus. 

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