Scytodidae, Speispinnen
Speispinnen (Scytodidae), auch Leimschleuderspinnen, sind eine Familie haplogyner, echter Webspinnen (Araneomorphae). Die Familie umfasst aktuell 5 Gattungen und 245 Arten, wobei die Gattung Scytodes mit über 220 Arten die artenreichste ist.
Speispinnen bauen keine Netze, sondern erbeuten ihre Nahrung mit einer einzigartigen Methode: Sie schleichen in der Dunkelheit mit langsamen, bedächtigen Bewegungen z.B. an Wänden entlang und tasten dabei mit dem ersten Beinpaar ihre Umgebung ab. Die Beine sind mit hochempfindlichen Sinneshaaren (Trichobothrien) besetzt, die auch auf leiseste Bewegungen oder leichtesten Luftzug reagieren. Unbewegte Beute wird meist nicht wahrgenommen. Hat die Spinne eine Beute entdeckt, spritzt sie aus einer Entfernung von ca. 1-2 Zentimetern blitzschnell Leimfäden aus den Chelizeren, die sich als kleines zickzackförmiges Netz über das Opfer legen und es so an die Unterlage fesseln. Bei größeren Beutetieren kann dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden. Die Ausdehnung des Fangnetzes kann bis zu 16 mm in der Länge und 18 mm in der Breite betragen, ist jedoch meist kleiner (durchschnittlich 4x6 mm).
Nachdem die Spinne ihre Beute gefangen und einen Giftbiss angesetzt hat, putzt sie sich zunächst, um etwaige Leimreste, die an der Luft sehr schnell erhärten, zu entfernen. Dann saugt sie das Opfer meist an Ort und Stelle aus. Seltener durchbeißt sie die Fesselung und schleppt die Beute in einen Schlupfwinkel, um sie dort zu verzehren. Nahrungsvorräte werden nicht angelegt.
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