Argasidae, Lederzecken


Lederzecken sind Ektoparasiten und saugen Blut bei Wirbeltieren, vor allem Vögeln und Fledermäusen, aber auch vielen anderen, unter anderem Schlangen oder Eidechsen. Wenn sie nicht an ihren Wirten sitzen, findet man sie vor allem in Spalten und dem Nistmaterial ihrer Wirte, die sie nachts befallen. Die meisten Arten leben in den Nestern oder Bauten ihrer Wirte (nidicol), nicht in Nestern lebende Arten werden nur selten befallen. Bei ihren Blutmahlzeiten nutzen die Lederzecken jeweils verschiedene Individuen, die oft zur selben Art gehören. Es gibt aber auch wirtswechselnde Arten, vor allem dann, wenn sich mehrere potenzielle Wirtsarten ein Nest teilen.

Als Blutsauger können Lederzecken auch diverse Krankheiten übertragen. Zu den wichtigsten Vogelparasiten gehört dabei etwa die Persische Lederzecke (Argas persicus), die die Vogelspirochätose überträgt, sowie weitere Arten der Gattung Argas, wie zum Beispiel die Taubenzecke. Unter Schweinen können sie die ASP übertragen.

Für Menschen spielt besonders Ornithodorus moubata eine große Rolle, die in einigen Gebieten Afrikas vorkommt und dort das Zeckenrückfallfieber überträgt. Sie lebt in dem Geflecht der Grashütten und kann sich dort massenhaft vermehren. In einigen Gebieten haben sich die Bewohner angewöhnt, in regelmäßigen Abständen ihre Häuser zu verbrennen, um den Zeckenbefall zu reduzieren. Das Zeckenrückfallfieber wird im Mittelmeergebiet meist durch Ornithodorus erraticus und in Amerika durch Ornithodorus turicata übertragen. Weitere Arten, die als Parasiten von Mensch oder Nutztieren bedeutsam erscheinen, sind Otobius megnini und Ornithodoros lahorensis.

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