Patella vulgata Linnaeus, 1758
Gemeine Napfschnecke
Patellidae, Napfschnecken | Gastropoda-Schnecken-Meerwasser
Beschreibung
Die Napfschnecke lebt festsitzend an Felsen und Steinen in der Gezeiten- bzw. Brandungszone bzw. des Supra- und Eulitorals. Sie passt sich vollendet mit ihrem unregelmäßigen Schalenrand an kleine Unebenheiten der Unterlage an. Napfschnecken raspeln mit ihrer Radula den Algenbewuchs des Felsens ab, auf dem sie leben. Ihre Schleimspur, auf der sie sich fortbewegen, dient ihnen dazu, sich zu orientieren, so dass dieselben Bereiche nicht mehrfach aufgesucht werden. Zusätzlich unterstützt der Schleim der Napfschnecke den Bewuchs des Felsens mit neuen Algen. Ihren Standort verlässt die Napfschnecke nur nachts, um Pflanzenbewuchs abzuweiden. Bemerkenswert ist, dass sie bei Tagesanbruch an ihren ursprünglichen Standort zurückkehrt. Napfschnecken verteidigen ihre Weideplätze gegen Artgenossen und andere konkurrierende Seepocken und Miesmuscheln, in dem sie diese mit ihrer Schale rammen. Die Individuendichte der P. vulgata sinkt mit zunehmendem Algenbewuchs.
Die Napfschnecke ist sehr widerstandsfähig, sie hält es auch kurze Zeit auf dem Trockenen aus, z. B. bei Ebbe. Sie überlebt auch die „Entsalzung“ des sie umgebenden Wassers bei Regenfällen oder anderen Süßwasserzuflüssen.
Napfschnecken werden seit dem Magdalénien als Nahrung genutzt, ihre Überreste bilden oft große Muschelhaufen. Übermäßige Nutzung führte zu einer Größenreduktion der Schnecken. Die Schalen dienten früher auch als Schmuck. Ihr Geschmack gleicht in etwa dem bekannter Muschelarten. Sie sind sowohl roh als auch gegart genießbar; allerdings finden sie heutzutage eher selten als Speiseschnecken Verwendung.
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