Zebrina detrita (O. F. Müller, 1774)
Märzenschnecke, Weiße Turmschnecke, Zebraschnecke, Kaiserstuhlschnecke
Enidae, Vielfraßschnecken | Gastropoda-Schnecken-Land
Beschreibung
Das Verbreitungsgebiet reicht von Süd- und Südostfrankreich über Süddeutschland und Tschechien bis nach Ungarn, Bulgarien und der Türkei. Auch in Südengland gibt es einige kleinere Vorkommen. In Deutschland liegt die Nordgrenze etwa auf Höhe des Harzes. In den Alpen kann sie bis auf 1600 m ansteigen. Die Märzenschnecke ist inzwischen auch in andere Regionen der Welt verschleppt worden. Die Märzenschnecke bevorzugt sonnige und trockene Standorte auf Kalkböden, wie z. B. Magerrasen, Weinberge und trockene Wiesen.
Bedingt durch die Trockenheit ihrer Lebensräume sind meist zwei Fortpflanzungsperioden zu beobachten. Die erste im April/Mai und die zweite im Spätsommer/Frühherbst. In Süddeutschland beobachteten Friederike Kunz und Angelika Kobel-Lamparski, dass die Jungtiere nur im Herbst schlüpften, was auf nur eine Fortpflanzungsperiode hindeutet. Die Kopulationen finden nach feuchter Witterung statt, im Frühjahr nach den ersten warmen Regentagen. Die Kopulation dauert etwa eine Stunde und kann mehrmals stattfinden. Etwa 10 bis 20 Tage nach der Kopulation werden 16 bis 68 Eier in lockerer Erde vergraben; die Eier kommen meist einzeln zu liegen, d. h. die einzelnen Eier eines Geleges sind durch Erde von den anderen getrennt. Die Eier sind kugelig, weißlich und haben einen Durchmesser von 2,0 bis 2,4 mm. Nach 27 bis 36 Tagen Entwicklungszeit schlüpfen die Jungen. Sie ernähren sich zunächst von modernden Pflanzenteilen, die älteren Tiere fressen auch welke Pflanzenteile. Die Tiere sind mit etwa 2 bis 2 1/2 Jahren ausgewachsen und geschlechtsreif. Sie können fünfeinhalb Jahre alt werden. Bei längeren Trockenphasen fallen die Tiere in eine Trockenruhe. Man kann sie oft in großer Zahl angeheftet an Pflanzenteilen, Ästen, Blättern oder Stängeln finden. Die Art ist häufig Zwischenwirt für den Kleinen Leberegel (Dicrocoelium dendriticum).
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