Xerolenta obvia (Menke, 1828)
Weiße Heideschnecke, Östliche Heideschnecke
Hygromiidae, Laubschnecken | Gastropoda-Schnecken-Land
Beschreibung
Das Verbreitungsgebiet der Weißen Heideschnecke reicht von Kleinasien, über die Balkanhalbinsel bis nach Mitteleuropa an die Ostsee. Die Westgrenze in Deutschland liegt etwa auf einer Linie Heidelberg-Lübeck. Die Art lebt überwiegend in trockenen und offenen Habitaten, wie Steppen, trockene Grashänge, Weinberge, bewachsene Dünen, sonnenbeschienene Ruinen, Eisenbahndämme, Straßenränder und lockere Buschvegetation, die im Sommer oft sehr hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Sie fressen frisches, meist aber trockenes Pflanzenmaterial. Die Tiere legen im Sommer häufig eine Trockenruhe ein und verschließen ihr Gehäuse mit einem kalkigen Diaphragma. In diesem Zustand können sie Monate ohne Feuchtigkeit und Nahrung überstehen. Sie suchen keine Verstecke auf, sondern heften sich an Pflanzen und Steinen an. Sie können in geeigneten Habitaten in riesigen Massen auftreten.
Die Populationen der Weißen Heideschnecke sind oft zu einem hohen Grade mit Zerkarien des Lanzett- oder Kleinen Leberegels (Dicrocoelium dendriticum) infiziert. Die Schnecken nehmen die Eier, in denen sich bereits voll entwickelte Miracidien (Wimpernlarven) befinden, mit der Nahrung auf.
Die Weiße Heideschnecke wird in den USA als Schädling eingestuft. Einfuhren werden daher auf Xerolenta obvia kontrolliert und gegebenenfalls dekontaminiert. In Zentralmontana etablierte sich bis 2013 eine Kolonie in Weide- und Grasland. Durch die Schleimproduktion der Tiere wird das Heu verunreinigt und wird von den Stalltieren nicht mehr gefressen. Auch ein Verkauf des Heus ist nicht mehr möglich, da sonst die Weiße Heideschnecke weiter verschleppt werden könnte. In Europa gilt sie als Schädling an Futterpflanzen wie Luzerne, Klee, Lupinen, Luzerne und Serradella. In Italien und Bulgarien wird sie ebenfalls als Schädling eingestuft, da sie Früchte und Gemüse kontaminieren. Derartige mit lebenden Schnecken kontaminierte Früchte und Gemüse können nicht mehr in Länder exportiert werden, die entsprechende Quarantänevorschriften haben.
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Synonyme
Helicella obvia