Oxychilus draparnaudi (H. Beck, 1837)
Große Glanzschnecke
Oxychilidae, Glanzschnecken | Gastropoda-Schnecken-Land
Beschreibung
Die Art war ursprünglich nur in West- und Südwesteuropa bis nach Südwestdeutschland heimisch. Sie ist aber mittlerweile in ganz Mitteleuropa verschleppt. In Skandinavien ist sie nur in Gärten und Gewächshäusern nachgewiesen. Durch anthropogene Verschleppung kommt sie auch in anderen gemäßigten Regionen der Erde vor. Die Art lebt(e) ursprünglich in feuchten und geschützten Standorten in Laubwäldern unter Laub, und zwischen Felsen. Sie kommt nun in Mitteleuropa (eingeschleppt) hauptsächlich im Kulturland, in Gärten, Parks, Gewächshäusern, Kompostmieten, entlang von Straßenränder und Abladeplätzen für Grünmaterial vor.
Die Tiere werden nach acht oder neun Monaten geschlechtsreif und paaren sich im Frühsommer. Die Eiablage beginnt ab Juli und zieht sich bis in den Herbst hinein. Die einzelnen Gelege enthalten 3 bis 10, maximal bis 18 Eier, die weißlich-trüb sind. Insgesamt werden pro Tier etwa 70 Eier produziert. Die Entwicklungsdauer ist temperaturabhängig und dauert etwa 30 bis 40 Tage. Die Jungen schlüpfen als fertige kleine Tierchen. Sie können ein Alter von ca. zwei Jahren erreichen.
Die Große Glanzschnecke lebt räuberisch, hauptsächlich von anderen, kleineren Schnecken, aber auch von frischen und welken Pflanzenteilen. Vor allem junge Exemplare der Bänderschnecken-Arten (Cepaea) bis etwa 10 mm Größe, und junge Nacktschnecken sind die Hauptbeute. Die Gehäuse werden restlos ausgefressen, die Gehäuse bleiben dabei völlig intakt. Auch bei den Nacktschnecken bleiben die Kalkplättchen säuberlich abgenagt übrig. Das bedeutet, dass die Art ihren Kalkbedarf nicht durch das Annagen der Gehäuse ihrer Beute deckt, sondern ausschließlich über die tierische Nahrung.
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