Helicigona lapicida (Linnaeus, 1758)

Steinpicker

Helicidae, Schnirkelschnecken | Gastropoda-Schnecken-Land




Beschreibung

Der Steinpicker bewohnt schattige, gerne von Vegetation überwachsene Felsen und Mauern. Trotz ihres Namens ist die Schnecke nicht nur an Gestein, sondern auch an Bäumen, vorwiegend Laubbäumen wie Buche, Hainbuche und Bergahorn anzutreffen. Bei Regenwetter kriechen sie den Stamm hinauf, um die auf der Rinde wachsenden Algen zu verzehren. Die charakteristische Gehäuseform des Steinpickers lässt sich als Anpassung an die Überdauerung von Trockenperioden erklären: Das linsenförmige flache Gehäuse ermöglicht es dem Steinpicker, sich in Rindenspalten und Felsritzen zurückzuziehen.

Steinpicker kommen vor allem im Hügelland und in Bergwäldern West- und Mitteleuropas vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mittelportugal bis ins mittlere Skandinavien. Auf Großbritannien ist die Art bis ins südliche Schottland zu finden. In Südirland wurde der Steinpicker, wo er als Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit (Atlantikum) auftrat, zuletzt im Jahre 1968 nachgewiesen und gilt dort aufgrund von Lebensraumverlust als vermutlich ausgestorben. In den Alpen ist die Art, mit Ausnahme im Tauferer Ahrntal, nur nördlich des Hauptkamms verbreitet, im Osten bis in den Polnischen Jura und in die Westkarpaten.

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