Cochlostoma septemspirale (Razoumowsky, 1789)

Kleine Walddeckelschnecke

Cochlostomatidae, Walddeckelschnecken | Gastropoda-Schnecken-Land




Beschreibung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet umfasste überwiegend das südliche Europa von den Pyrenäen, Süd- und Südostfrankreich im Westen bis zur Balkanhalbinsel im Osten. Nördlich der Alpen gibt es nur wenige Vorkommen im Oberrheintal, im Wutachgebiet des Schwarzwaldes, im Odenwald, in den südöstlichen bayerischen Kalkalpen und das Donautal bei Regensburg. Inzwischen ist die Art auch nach Belgien und England anthropogen verschleppt oder angesiedelt worden. Die Art lebt auf/unter exponierten Felsen, zwischen und auf Steinen von Geröllhalden in durchlichteten Biotopen, aber auch in dunklen Biotopen in der Laubstreu schattiger Wälder auf kalkreichem Boden, an trockenen wie auch feuchten Standorten. 

Die Kleine Walddeckelschnecke ernährt sich von Algen und Flechten, die auf Holz und Steinen wachsen sowie von verrottenden Pflanzenteilen. Nach Regen sind sie oft in großer Zahl auf exponierten Felsen, aber auch auf Holzstücken und der Rinde von Bäumen zu finden. Sie weiden hier den Oberflächenbewuchs ab. Bei Trockenheit ziehen sie sich meist unter die Felsen oder auch Totholzstücke zurück.

Die Tiere sind wenig aktiv und sehr langsam. Sie sind nur bei feuchtem Wetter aktiv. Bei trockenem Wetter bzw. Boden wird das Gehäuse mit dem Operculum verschlossen. Im Winter hört die Aktivität bei Temperaturen unter 6 bis 7 °C auf und die Tiere halten eine Winterruhe. Sie ziehen sich dazu unter Steine, Laubstreu oder auch Grasmatten zurück.

Die Eiablage erfolgt von April bis in den Oktober hinein, hauptsächlich jedoch im Mai und Juni. Die Eier haben einen Durchmesser von 1,0 bis 1,1 mm, selten auch kleiner. Sie werden vom Weibchen mit einer Schicht von Schleim und Kot eingehüllt und etwa ein Zentimeter tief im Boden vergraben. Die Gelege umfassen bis zu zehn Eier. Die Jungtiere schlüpfen nach 45 bis 60 Tagen aus der Eihülle. Die Adultgröße wird nach etwa einem Jahr erreicht.

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