Mya arenaria Linnaeus, 1758
Sandklaffmuschel
Myidae, Klaffmuscheln | Bivalvia-Muscheln-Meerwasser
Beschreibung
Die Sandklaffmuschel kam ursprünglich nur an der nordamerikanischen Atlantikküste von Labrador südwärts bis Kap Hatteras in North Carolina sowie im nördlichsten (Nordwest-Alaska) und im nordwestlichen Pazifik (Japan, Korea, Kurilen) vor. Sie wurde wahrscheinlich schon im 13./14. Jahrhundert von den Wikingern aus Nordamerika eingeschleppt. In Europa ist sie heute vom nördlichen Norwegen und Island südwärts bis in die Biscaya verbreitet, außerdem in Ostsee und Schwarzem Meer.
Die Sandklaffmuschel lebt bis über 30 Zentimeter tief eingegraben im Sand, oft viermal tiefer als die Schale lang ist. Der klaffende Spalt, das Hinterende zeigt nach oben. Durch den Spalt schiebt die Muschel ein langes röhrenartiges Organ heraus, den Sipho, der bis zur Bodenoberfläche reicht. Der Sipho enthält zwei separate Kanäle, einen für ein- und den anderen für ausströmendes Wasser. Der Wasserstrom bringt Sauerstoff und Nahrungspartikel in den Mantelraum zu den Kiemen. Dort werden die Partikel in Schleim verpackt und über Cilienbahnen der Mundöffnung zugeführt. Wird die Muschel gestört, dann zieht sie den mit Hautlichtsinneszellen ausgestatteten Sipho ruckartig zurück, spritzt gleichzeitig einen kräftigen Wasserstrahl heraus, so dass der Sand über dem bisherigen Kanal zusammenfällt. Die Muschel ist sehr standorttreu, einmal eingegraben, verändert sie nie mehr ihren Standort.
Im Frühjahr ist Fortpflanzungszeit. Auf ein bislang noch unbekanntes Signal, meist im Mai oder Juni, geben die Männchen und Weibchen gleichzeitig ihre Spermien und Eier ins Wasser ab. Ein Weibchen kann bis drei Millionen Eier produzieren. Aus dem befruchteten Ei entsteht eine Schwimmlarve, die etwa 2–4 Wochen durchs Wasser treibt, bevor sie sich auf dem Meeresboden niederlässt. Diese jungen Muscheln sind nur wenige Millimeter groß und eine beliebte Speise für Krebse, Fische und Vögel. Doch die Muschel wächst schnell und gräbt sich tief in den Boden; dort ist sie vor ihren Feinden sicher. Die Tiere werden möglicherweise bis 19 Jahre alt.
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