Magallana gigas (Thunberg, 1793)
Pazifische Auster
Ostreidae, Austern | Bivalvia-Muscheln-Meerwasser
Beschreibung
Diese Austernart stammt ursprünglich aus den Küstengewässern des westlichen Pazifiks von Sachalin im Norden bis nach Kyushu (Japan) im Süden, an der Festlandsküste bis Südchina. Sie wurde aber mittlerweile über große Teile der Welt als Zuchtauster verbreitet. Von den Austernkulturen in Europa hat sie sich weiter verbreitet. 1964 wurde die Art in der Oosterschelde (Niederlande) ausgesetzt, von wo sie sich anschließend nach Nordwesten ausbreitete und etwa 1980 das Wattenmeer bei Texel erreichte. Im Bereich der deutschen Nordseeküste wurde sie erstmals 1986 in der Nähe der ersten deutschen Austernfarm westlich von Norddeich entdeckt. Bis 2002 gab es nur wenige Pazifische Austern im Niedersächsischen Wattenmeer. Inzwischen wird befürchtet, dass das Neozoon aufgrund des Fehlens von Freßfeinden und durch mildere Winter die Miesmuscheln als vorherrschende Muscheln verdrängen könnte. Auch im Mittelmeer wurde sie angesiedelt. Auch dort hat sie sich von den Austernfarmen weiter ausgebreitet. Die Pazifische Auster ersetzt in der Nordsee aber nicht die bis 1930 durch Überfischung ausgerottete Europäische Auster (Ostrea edulis), da diese Art Austernbänke ausschließlich im flachen Sublitoral bildete.
Die Pazifische Auster lebt in Küstengewässern in Tiefen von 4 bis 50 Metern. Sie bevorzugt felsigen Untergrund, akzeptiert aber auch schlammigen oder sandigen Boden mit Schalenbruchstücken oder lebenden oder toten Muscheln, auf denen sich die Larven festsetzen können. Gewöhnlich sind sie an Hartgründen mit der linken Klappe anzementiert. Sie sind Filtrierer, die Plankton aus dem Wasser filtern.
Bei einer Größe von 50 mm und einem Alter von einem Jahr sind sie bereits geschlechtsreif. Die Tiere sind zunächst Männchen, erst nach einem Jahr wechseln sie ihr Geschlecht oder auch nicht. Danach sind sie Männchen oder Weibchen, sie wechseln ihr Geschlecht nicht mehr (wie bei anderen Austernarten), sind also getrenntgeschlechtlich. Allerdings ist das Geschlechterverhältnis häufig unproportional, es gibt mehr Männchen oder mehr Weibchen. Sie laichen im Juli und August, sofern die Wassertemperatur zwischen 17 und 28 °C liegt. Die Geschlechtsprodukte werden ins freie Wasser abgegeben. Die weiblichen Tiere produzieren pro Laichvorgang 50 bis 100 Mio. Eier. Die Lebenserwartung der Pazifischen Auster unter natürlichen Bedingungen wird auf 20 bis 30 Jahre geschätzt.
Die Pazifische Auster ist die kommerziell wichtigste Austernart mit einem Weltmarktanteil von 93,7 %.
Seite „Pazifische Auster“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Mai 2019, 13:48 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pazifische_Auster&oldid=188292896 (Abgerufen:19. April 2020, 12:29 UTC)
Synonyme
Crassostrea gigas