Glycymeris glycymeris (Linnaeus, 1758)
Meermandel, Gemeine Samtmuschel
Glycymerididae, Samtmuscheln | Bivalvia-Muscheln-Meerwasser
Beschreibung
Man findet die Meermandel im Nordostatlantik von Norwegen bis Marokko sowie im Mittelmeer und in der Nordsee. Die Art kommt auch in den Gewässern um Madeira und den Kanarischen Inseln vor, und sie dringt auch in die westliche Ostsee vor. Die Meermandel lebt flach eingegraben in sandigen bis schlammig-sandigen Böden in Tiefen bis zu 100 Metern, selten auch tiefer. Das Maximum der Verbreitung liegt in etwa 20 m bis 50 m; in diesem Tiefenbereich kommen sie oft in großer Zahl vor. Einzelklappen findet man daher oft massenhaft in den Spülsäumen der Küsten. Sie ernährt sich von Phytoplankton, das sie mit ihren Kiemen aus dem Wasser herausfiltriert.
Die Geschlechter sind getrennt. Die Weibchen produzieren an der Küste der Bretagne etwa im April/Mai und im September/Oktober (aber nicht in jedem Jahr!) relativ wenige, dotterreiche Eier, die ins freie Wasser abgegeben und dort befruchtet werden. Daraus entwickelt sich eine Veliger-Larve, die metamorphosiert und zum Bodenleben übergeht. Die Meermandel wird durchschnittlich 25 Jahre alt. Einzelne Exemplare können jedoch über 100 Jahre alt werden.
Die Meermandel wird in kleineren Mengen vor allem als Beifang zur Festen Trogmuschel (Spisula solida) gefischt und vor allem in Frankreich (als "Amande de Mer") und in Portugal gegessen. Da das Fleisch nach dem Kochen recht zäh wird (daher rührt auch der im Englischen etwas abwertend gemeinte Name "dog cockle" = nur zum Verfüttern an Hunde geeignet) werden die Muscheln durch Einlegen (3 Stunden bei 20°) in eine Marinade von Kochsalz und Natriumtripolyphosphat aufbereitet und anschließend entweder mit einer Sauce roh gegessen oder gekocht. Das Fleisch bleibt nach dieser Behandlung zart.
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