Barnea candida (Linnaeus, 1758)
Weiße Bohrmuschel
Pholadidae, Bohrmuscheln | Bivalvia-Muscheln-Meerwasser
Beschreibung
Die Weiße Bohrmuschel bohrt mechanisch Löcher in verfestigtes Sediment und weichere Gesteine, auch in Torf, seltener in Holz. Sie lebt komplett in diesen selbst gegrabenen, bis 15 cm tiefen Löchern; lediglich die Siphonen ragen aus den Löchern heraus. Sie trägt damit, neben anderen Bohrmuscheln, signifikant zur Abtragung von unter Wasser anstehenden weicheren Sedimentgesteinen bei. Sie ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Amerikanische Bohrmuschel (Petricola pholadiformis) zum Teil aus diesen Lebensräumen verdrängt worden. Lokal ist sie jedoch noch sehr häufig. Sie lebt in kleinen Kolonien in einer Dichte bis zu 800 Individuen pro Quadratmeter. Die Fortpflanzung findet ungewöhnlicherweise im September statt, wenn die Wassertemperaturen wieder fallen. Die Eier und Spermien werden ins freie Wasser abgegeben; die Befruchtung ist extern.
Das Verbreitungsgebiet der Weißen Bohrmuschel erstreckt sich von Norwegen bis nach Westafrika. Sie kommt in der Ostsee bis Rügen vor, auch im Mittelmeer und im Schwarzen Meer und lebt in 3 bis 27 m Wassertiefe. Sie ist anscheinend in geringem Maße auch in andere Regionen verschleppt worden.
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