Spinachia spinachia (Linnaeus, 1758)
Seestichling
Gasterosteidae, Stichlinge | Pisces-Fische
Beschreibung
Die Gattung Spinachia ist monotypisch, das heißt, der Seestichling ist die einzig vertretene Art. Ursprünglich noch von Linnaeus der Gattung Gasterosteus zugeordnet, wurde der Seestichling später von Cuvier in den Rang einer eigenen Gattung erhoben. Der Seestichling bewohnt die europäischen Küstengebiete vom Nordkap bis zum Golf von Biskaya. In der Ostsee östlich von Bornholm und im Wattenmeer der Nordsee tritt er nur vereinzelt auf. Bevorzugter Lebensraum sind Tang- und Seegrasregionen bis in etwa zehn Meter Tiefe.
Der adult meist einzeln lebende Seestichling ernährt sich von benthischen Kleinkrebsen und anderen Wirbellosen. Zooplankton spielt nur in der Ernährung heranwachsender Jungfische eine Rolle, da erwachsene Tiere das Freiwasser in der Regel meiden. Sein kugelförmiges, etwa fünf bis acht Zentimeter durchmessendes Nest aus Pflanzenteilen befestigt er, während der von Mai bis Juni dauernden Laichzeit, zwischen Algen in einer Tiefe von 50 Zentimeter bis maximal 1 Meter unter der Wasseroberfläche. Obwohl Brutgebiete bevorzugt werden, die auch während der Ebbe über einen hinreichenden Wasserstand verfügen, überstehen die Gelege auch ein zeitweiliges Trockenfallen. Die Vatertiere kehren bei steigendem Wasser wieder zu ihren Nestern zurück. Der Nachwuchs ist sehr schnellwüchsig und bereits im folgenden Frühjahr fortpflanzungsfähig.
Im Vergleich zu anderen Stichlingsarten ist der Seestichling weniger gut erforscht unter anderem, weil er im Aquarium deutlich schwieriger zu vermehren ist. Die Art ist wahrscheinlich recht kurzlebig und soll ein Alter von zwei Jahren erreichen.
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