Clupea harengus Linnaeus, 1758

Hering

Clupeidae, Heringe | Pisces-Fische




Beschreibung

Der Hering ist einer der häufigsten Fische der Welt als auch einer der bedeutendsten Speisefische. Er wird seit Menschengedenken besonders an seinen Laichplätzen gefangen. Viele Städte wurden in der Nähe der Laichplätze und Durchzugsgebiete gegründet. Für die Hanse war der Atlantische Hering eines der wichtigsten Handelsgüter. Noch bis in das 20. Jahrhundert hinein war der Atlantische Hering so häufig, dass er als „Arme-Leute-Essen“ galt. Heute sind die Bestände durch starke Befischung und ökologische Probleme in der Ostsee deutlich zurückgegangen. 

Die Art verfügt über ein weiträumiges Verbreitungsgebiet im Nordatlantik, das sich vom Golf von Biskaya nördlich über die Ostsee bis nach Nowaja Semlja und Spitzbergen erstreckt. In westlicher Richtung dehnt es sich über Island und das südwestliche Grönland bis an die Küsten von South Carolina aus. Der Atlantische Hering lebt in Tiefen bis etwa 360 Meter sowohl pelagisch im Freiwasser als auch in küstennahen Bereichen.

Der Atlantische Hering lebt in Schwärmen mit teilweise sehr hoher Bestandsdichte. Er ernährt sich zunächst von Phytoplankton (Algen), später von Zooplankton, wie kleinen Krebstieren, pelagischen Schnecken und Fischlarven, die er auf Sicht jagt und mit Hilfe seiner Kiemenreuse aus dem Wasser filtert. Bei entsprechender Planktondichte geht er dazu über, mit weit geöffneten Maul und Kiemenöffnungen durchs Wasser zu ziehen und so die Nahrung auszuseihen. Dieses „ram feeding“ wird nur kurzzeitig durch Schluckbewegungen unterbrochen. Am Tage hält er sich vorwiegend in tieferen Wasserschichten auf, während er des Nachts seiner Nahrung bei deren Vertikalwanderung an die Oberfläche folgt.

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