Barbus barbus (Linnaeus, 1758)
Barbe, Flussbarbe, Barbel, Pigge
Cyprinidae, Karpfenfische | Pisces-Fische
Beschreibung
Die Art kommt in Europa von den Pyrenäen bis zum Pregel und zum Dnepr vor. Sie fehlt südlich der Alpen, in Skandinavien, im größten Teil Griechenlands und in Südbulgarien. In Großbritannien lebt sie nur im äußersten Südosten. Neben der Nominatform werden drei Unterarten unterschieden. Die Barbe lebt in sauerstoffreichen Fließgewässern mit sandigem oder kiesigem Bodengrund, der nach ihr genannten Barbenregion.
Die Barbe lebt gesellig und hält sich oft in Bodennähe auf. Sie ist eine strömungsliebende (rheophile) Fischart. Barben gehen am Tag wie auch in der Nacht auf Nahrungssuche und ernähren sich von benthischen Invertebraten, kleinen Fischen und teilweise auch von Algen. Die Fische überwintern in großen Gruppen an strömungsarmen Stellen der Flüsse. Weibchen sind in der Regel größer als Männchen. Zur Laichzeit, die in die Monate Mai bis Juli fällt, ziehen die Barben in Schwärmen flussaufwärts. Weibchen laichen erstmals zwischen dem 3. und 7. Lebensjahr, Männchen zumeist 1 bis 2 Jahre früher. Die Abgabe der nicht-klebrigen Eier erfolgt in eine Laichgrube in lockerem Kies. Oft warten viele kleine Männchen in der Nähe von Laichgruben um ein Paar bei der Eiabgabe des Weibchens zu "überfallen" und die Eier ebenfalls zu befruchten. Diese Männchen werden auch als "sneaker" bezeichnet. Es wurden schon bis zu 130 Männchen und ein Weibchen an einer Laichgrube gesichtet.
Die Weltnaturschutzunion IUCN führt die Barbe in der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet (Least Concern), ist in Deutschland aber als eine Verantwortungsart innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft. Sie ist eine weit verbreitete Art und hatte drastische Veränderungen infolge von Verschmutzung und Gewässerregulierungen zu verkraften, ihre Situation verbessert sich allerdings wieder.
Der Rogen der Barbe und das ihn umgebende Bauchfleisch sind für Menschen ungenießbar und führen, in rohem ebenso wie in gegartem Zustand verzehrt, zu Übelkeit.
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