Talpa europaea Linnaeus, 1758

Maulwurf

Talpidae, Maulwürfe | Mammalia-Säugetiere




Beschreibung

Das Verbreitungsgebiet des Europäischen Maulwurfs reicht von Großbritannien (nicht aber Irland) über weite Teile Mittel- und Osteuropas bis nach Sibirien in die Region der Flüsse Ob und Irtysch. Er bevorzugt gemäßigte Regionen und fehlt in den kühleren Gebieten Eurasiens ebenso wie in der Kaukasusregion und im Mittelmeerraum. Sein Lebensraum sind nicht zu trockene Böden in Wiesen, Wäldern und auch im Kulturland. In den Alpen lebt er bis in 2.400 Meter Höhe.

Europäische Maulwürfe verbringen wie alle Eigentlichen Maulwürfe den Großteil ihres Lebens in einem selbst gegrabenen, unterirdischen Gangsystem, dessen Tunnel sich sowohl knapp unter der Erdoberfläche als auch bis zu einer Tiefe von 1 Meter erstrecken können. Das Aushubmaterial wird an die Oberfläche geschoben, wobei die charakteristischen Maulwurfshügel entstehen. Diese befinden sich im Allgemeinen nicht über den Gängen, sondern rund 15 Zentimeter daneben, weil die Erde schräg nach oben gedrückt wird. Die Nestkammer liegt tiefer als die Nahrungsgänge und wird mit Laubblättern und Gras gepolstert. Diese Nester dienen als Ruheplätze, als Nahrungslager und auch zur Jungenaufzucht. Die Tiefe der Nester im Boden hängt unter anderem vom Grundwasserstand ab und wird bei Frost, wie die Gänge, tiefer gelegt oder es werden Erdhaufen zur Bedeckung darüber geschichtet. Auffallend große Maulwurfshügel, „Burgen“ genannt, sind Anzeichen dafür. Oft gibt es neben dem Hauptnest auch noch einige Ausweichnester.

Die Nahrungssuche kann auf dreierlei Weisen erfolgen: durch Graben im Erdreich, durch Durchwandern der Gänge und durch Suche auf der Erdoberfläche. Welche Methode verwendet wird, hängt unter anderem vom Zustand des Bodens und der Erfahrung des Tieres ab. Maulwürfe leben ausschließlich von tierischer Nahrung, vor allem von Regenwürmern und Insekten (wie Käfern und Zweiflüglern) sowie deren Larven. In geringem Ausmaß verzehren sie auch kleine Wirbeltiere wie Echsen und Nagetiere. Vor allem vor den Wintermonaten lagern sie Regenwürmer in ihren Nestern. Dabei beißen sie ihnen die vorderen Körpersegmente ab, damit sie nicht fliehen können, aber am Leben bleiben.

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