Oryctolagus cuniculus (Linnaeus, 1758)
Wildkaninchen
Leporidae, Hasen | Mammalia-Säugetiere
Beschreibung
Heute lebt die Art in ganz Europa außer im mittleren und nördlichen Skandinavien und Island. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Kaninchen in Australien (1788 und 1859) und Neuseeland ausgesetzt. Darüber hinaus wurden sie in Südafrika und Nordamerika eingebürgert sowie Mitte des 20. Jahrhunderts auch in Südamerika, nach mehreren erfolglosen Versuchen seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Außerdem lebt es auf zahlreichen Inseln des Pazifik, vor der afrikanischen Küste und in der Karibik.
Wildkaninchen leben gesellig in mehr oder weniger großen Kolonien. Sie legen unterirdische Baue vorzugsweise in sandigem, lockerem Boden an, weshalb von Menschen aufgeschüttete Erdwälle häufig als Grundlage für die Baue genutzt werden. Die Gänge können bis zu drei Meter tief in die Erde hineinreichen und 45 Meter lang sein. Kaninchen sind dämmerungsaktive Tiere, manchmal kann man sie allerdings beim Sonnenbaden am frühen Morgen, in Städten, wo sie als Kulturfolger leben, auch tagsüber beobachten. Bei Gefahr können Kaninchen laut pfeifen und klopfen mit den Hinterläufen weithin vernehmbar auf die Erde (sie „trommeln“). Mit diesem Klopfen signalisieren sie ihren Artgenossen eine drohende Gefahr.
Wildkaninchen sind Pflanzenfresser, die sich vorwiegend von Gräsern, Kräutern und Blättern ernähren. Gelegentlich verzehren sie auch Rinde und Zweige.
Das Wildkaninchen wurde bereits in der Antike in verschiedenen Regionen des Mittelmeerraumes eingeführt. Die Zucht von Hauskaninchen begann wahrscheinlich in französischen Klöstern in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends.
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