Nyctereutes procyonoides (Gray, 1834)
Marderhund
Canidae, Hunde | Mammalia-Säugetiere
Beschreibung
Der Marderhund ist ein sehr scheuer und nachtaktiver Bewohner von Wäldern und Regionen mit viel Unterholz. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Marderhundes umfasst das östliche Sibirien, das nordöstliche China und Japan. In Europa ist er ein Neubürger (Neozoon), der ursprünglich ausgesetzt wurde, um das Marderhundfell wirtschaftlich zu nutzen.
Der Marderhund ist monogam und bleibt ein Leben lang im Paar zusammen. Beide Partner kümmern sich um die im Schnitt sechs bis zehn Welpen. Der Marderhund sucht zum Schutz und zur Aufzucht der Jungtiere Erdbaue auf, wobei er oft alte Dachs- oder Fuchsbaue übernimmt. Als einzige Vertreter der Hunde halten Marderhunde in Gegenden mit harten Wintern eine Winterruhe. In Gegenden mit milden Wintern sind sie das ganze Jahr über aktiv. Die Streifgebiete sind, abhängig vom Nahrungsangebot und Klima, unterschiedlich groß: in Deutschland etwa 150 ha, in Finnland zwischen 300 und 700 ha und in Japan ca. 80 ha. Marderhunde sind dämmerungs- und nachtaktiv, ihre Lebenserwartung in der freien Natur liegt bei sechs bis acht Jahren.
Marderhunde sind Allesfresser. Zu den natürlichen Feinden der Marderhunde zählen der Luchs, Wolf, Braunbär und für Jungtiere der Uhu. Als Parasit befällt der Fuchsbandwurm den Marderhund.
Im Pelzhandel wird das Fell des Marderhundes schon immer unter vielen Namen gehandelt, nur nicht als Marderhundfell. Die gebräuchlichen Bezeichnungen sind Seefuchs oder Tanuki.
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