Microtus arvalis (Pallas, 1778)
Feldmaus
Cricetidae, Wühler, Arvicolidae | Mammalia-Säugetiere
Beschreibung
Das Verbreitungsgebiet der Feldmaus umfasst große Teile der westlichen, zentralen Paläarktis. Sie bewohnt vor allem die offene, landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft, also Äcker, kurzgrasige Wiesen und Weiden, aber zum Beispiel auch Dünen und trockene und sehr offene Kiefernwälder.
Die Feldmaus frisst Gras, Kräuter, Sämereien und Getreide. Die Tiere leben in mäßig dichten bis sehr dichten Kolonien in komplexen Erdbauen. Die Eingänge der Baue sind über ein verzweigtes System oberirdischer und zum Teil viele Meter langer Laufgänge miteinander verbunden. In hohem Schnee werden diese Laufgänge nach oben mit Erde ausgekleidet. Die Kotplätze befinden sich in den Laufgängen. Feldmäuse sind tag- und nachtaktiv. Eine Aktivitätsphase dauert drei bis vier Stunden, worauf dann eine ebenso lange Ruhephase folgt.
Die Nestkammern liegen meist in etwa 50 cm Tiefe. Die Feldmaus ist ein ausgeprägter r-Stratege und der Bestand schwankt zyklisch sehr stark. Die Art zeigt zahlreiche Anpassungen an eine schnelle Vermehrung bei guten Bedingungen (hohes Nahrungsangebot und günstige Witterung), unter anderem sehr große Würfe mit bis zu 13 Jungen, eine schnelle Wurffolge, eine extrem frühe Geschlechtsreife, eine Fortsetzung der Reproduktion auch im Winter und die Bildung von Nestgemeinschaften durch mehrere Weibchen eines Wurfes, in denen die Weibchen auch fremden Nachwuchs säugen.
Die Feldmaus gehört zu den bedeutendsten Schädlingen in Landwirtschaft und Gartenbau. Insbesondere in Regionen mit besseren, tiefgründigen Ackerböden (mit gutem Nahrungsangebot und guter Deckung), in Gegenden mit Jahresniederschlagsmengen bis 550 mm (mitteldeutsche Trockengebiete), auf pfluglos bestellten Flächen, auf mit Winterraps oder Wintergetreide bestellten Flächen sowie mehrjährigen Futterkulturen, in Klee- und Grassamenvermehrungsbeständen treten Feldmäuse häufig in erntebedrohenden Quantitäten auf. Die Bekämpfung erfolgt alljährlich mechanisch durch Pflügen (Zerstörung der Gänge und Nistkammern), bei geringem Mäusebefall durch Aufstellung von Sitzkrücken für mäusejagende Greifvögel. Bei hohem Befall erfolgt die Bekämpfung mit per sog. Legeflinte in die Feldmausgänge eingebrachter mit Zinkphosphid versehenen Giftködern; alternativ hierzu können diese in nur Mäusen zugänglichen speziellen Pappröhren ausgebracht werden.
Seite „Feldmaus“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. März 2020, 12:05 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Feldmaus&oldid=197440920 (Abgerufen: 11. Mai 2020, 10:22 UTC)