Glis glis (Linnaeus, 1766)

Siebenschläfer

Gliridae, Schläfer | Mammalia-Säugetiere




Beschreibung

Man findet diese Tiere in Laubwäldern oder großen Gärten (ideal: Obstgärten) von Kontinentaleuropa bis hin nach Persien. Der Siebenschläfer sucht sich gerne in Baumlöchern, Vogelhäuschen und auch unter den Dächern von Häusern sein Schlafquartier. Während er dort den Tag verschläft, pflegt er nachts herumzulaufen und kann dabei so viel Lärm machen, dass dieser auch einem erwachsenen Menschen, etwa einem Einbrecher, zugeordnet werden könnte und nicht einem so kleinen Tier.

Angeblich erhielt er seinen Namen wegen seines sieben Monate dauernden Winterschlafs, jedoch dauert diese Ruhephase oft von Anfang September bis Anfang Mai des nächsten Jahres und damit deutlich länger als sieben Monate. Im Volksglauben werden die Siebenschläfer mit den Sieben Schläfern in Verbindung gebracht und je nach Stimmung als entweder gute Hausgeister und Beschützer der Hausbewohner oder böses Omen gedeutet.

Im Herbst wird zum Anfressen des „Winterspecks“ besonders fettreiche Nahrung bevorzugt. Dazu gehören Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Kastanien und andere Samen, die viel Öl und Fett enthalten. In den Sommermonaten ernähren sich Siebenschläfer eher von Knospen, Rinden, Früchten und Pilzen. Gelegentlich wird die Nahrung durch Insekten, Vogeleier oder kleine Vögel ergänzt.

Für seinen Winterschlaf gräbt sich der Siebenschläfer in der Regel im September etwa 30 bis 100 cm tief in die Erde ein, um dort vor Frost geschützt zu sein. Er nimmt in seiner Erdhöhle, die nicht wesentlich größer ist als er selbst, eine kugelförmige Körperhaltung ein, um seine Wärmeabgabe bestmöglich zu reduzieren. Spätestens Anfang Mai – also nach bis zu acht Monaten – gräbt er sich nach einer mehrstündigen Aufwachphase wieder aus. Um den langen Zeitraum in der Erde zu überleben, zehrt der Siebenschläfer von seinen Fettreserven, die er sich über den Sommer angefressen hat, und seine Herzschlagfrequenz verringert sich von etwa 300 auf 5 Schläge pro Minute. 

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