Eliomys quercinus (Linnaeus, 1766)
Gartenschläfer
Gliridae, Schläfer | Mammalia-Säugetiere
Beschreibung
Das Richtung Osten heute in zahlreiche voneinander geografisch isolierte Vorkommen zergliederte Verbreitungsgebiet ist auf Europa beschränkt. Gartenschläfer sind Allesfresser und leben trotz ihres Namens überwiegend im Wald. Für die Art waren in den letzten Jahrzehnten drastische Bestandsrückgänge und Arealverkleinerungen zu verzeichnen, die IUCN führt den Gartenschläfer daher als Art der „Vorwarnliste“ (near threatened).
artenschläfer sind fast ausschließlich nachtaktiv. Sie verbringen den Tag in kugelförmigen Nestern, die in Baumhöhlen und gerne in Nistkästen, aber auch frei in Gebüsch gebaut werden. Die Art ist bei der nächtlichen Aktivität stärker bodenbewohnend als andere Bilche. Gartenschläfer sind Allesfresser, nehmen aber zumindest zeitweise überwiegend tierische Kost zu sich. Die Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Schnecken, kleinen Wirbeltieren und Eiern sowie aus Früchten, Samen und Knospen. Gartenschläfer fressen auch Weinbergschnecken oder große Wegschnecken, die von anderen Tieren verschmäht werden.
Die Fortpflanzung findet überwiegend von Mai bis Juli statt. Während dieser Zeit signalisiert das Weibchen durch lautes Pfeifen die Paarungsbereitschaft. In Mitteleuropa gibt es meist nur einen Wurf im Jahr, in Südeuropa häufiger auch zwei. Die Tragzeit beträgt 21–23 Tage. Die Würfe umfassen 1–9, meist 4–6 Junge. Die Augen öffnen sich im Alter von etwa 18 Tagen. Mit etwa 40 Tagen sind die Jungen selbständig. Die Geschlechtsreife wird im auf die Geburt folgenden Jahr erreicht. Die Tiere überwintern in Baumhöhlen und Felsspalten, aber auch in Mauern, Gebäuden und Höhlen. Der Winterschlaf dauert in Mittel- und Nordeuropa von Oktober bis April, in Südeuropa nur ein bis zwei Monate.
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