Turdus philomelos Brehm, 1831

Singdrossel

Turdidae, Drosseln | Aves-Vögel




Beschreibung

Die Singdrossel ist in der West- und Zentralpaläarktis beheimatet, wo sie die gemäßigte und die boreale Zone bewohnt. Sie kommt – mit Ausnahme von Island und den südlichen Mittelmeerregionen – in ganz Europa vor. Im Südosten Australiens und in Neuseeland wurde sie Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt und ist in Neuseeland sowie den umliegenden Inseln weitverbreitet. In Australien beschränkt sich ihr Vorkommen trotz weiterer Einbürgerungsversuche auf die Umgegend von Melbourne.

Die Singdrossel besiedelt eine Vielzahl von Waldtypen, zeigt allerdings eine Vorliebe für Nadelbäume, viel und dichten Unterwuchs, Schatten und hohe Feuchtigkeit. Im Gegensatz zu anderen Drosselarten ist sie nicht auf Waldrandhabitate oder freie Flächen zur Nahrungssuche angewiesen. Besonders gern nimmt sie Fichtenjungwuchs als Nistgelegenheit an. Im Tiefland kommt sie außer in unterholzfreien Buchenalthölzern und ähnlichen Lebensräumen in allen Waldformen vor. Bevorzugt werden aber junge Fichtenaufforstungen und feuchte, unterholzreiche Habitate wie Au- oder Moorwälder. Zudem tritt sie hier auch in kleinteiligeren Habitaten wie Wacholderheiden, Feldgehölzen, Pappelreihen mit Unterwuchs und ähnlichem auf. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts dringt sie auch vermehrt in urbane Lebensräume wie Gartensiedlungen, Parks oder Friedhöfe vor.

Wie die Amsel jagt die Singdrossel ihre Nahrung auf dem Boden. Sie bewegt sich dabei sehr schnell und bleibt dann ruckartig stehen. Singdrosseln ernähren sich von Regenwürmern, Insekten oder auch Beeren, aber sehr wahrscheinlich nicht die Früchte der Misteln. Des Weiteren stellen Schnecken eine wichtige Nahrungsquelle dar. Hier bevorzugt sie Bänderschnecken, deren Gehäuse sie auf einem Stein – der Drosselschmiede – zerschmettert, um an das Schneckenfleisch zu gelangen.

In der Zeit von April bis Juli werden zwei Bruten von der Singdrossel aufgezogen. Sie brütet in einem stabilen Nest aus Gras und Laub in Astgabeln von Laub- und Nadelbäumen. Die Mulde des Nestes wird aus feuchtem Holzmulm gefertigt. Das Gelege hat eine himmelblaue Färbung. Die Brutdauer beträgt 12 bis 14 Tage.

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