Podiceps cristatus (Linnaeus, 1758)

Haubentaucher

Podicipedidae, Lappentaucher | Aves-Vögel




Beschreibung

Der etwa stockentengroße Vogel ist der größte, häufigste und bekannteste Vertreter dieser Familie von Wasservögeln. Der Haubentaucher ist ein weit verbreiteter Vogel in den mittleren Breiten und Subtropen von Südwest-Europa und Nordafrika bis nach China. Haubentaucher fressen hauptsächlich kleine Fische, die sie tauchend jagen. Überwiegend handelt es sich um Oberflächenarten, die eine mittlere Länge von 10 bis 15 Zentimeter erreichen. Die maximale Fischgröße, die Haubentaucher fressen, beträgt 25 Zentimeter.

Der Haubentaucher brütet auf größeren, stehenden Gewässern mit Schilfgürtel im Flachland. Er benötigt fischreiche Gewässer, die mindestens fünf Hektar groß sind. Nur selten ist er auch bereits auf einen Hektar großen Gewässern zu beobachten. An oligotrophen und mesotrophen Gewässern fehlt der Haubentaucher in der Regel gleichfalls. Neben offener Wasserfläche muss das Gewässer einen Röhrichtgürtel und ins Wasser ragende Gebüsche aufweisen, um den Nestbau zu ermöglichen.

Besonders auffällig ist sein Balzverhalten, das auf freier Wasserfläche stattfindet und gut zu beobachten ist. Zu den Balzelementen gehören ein heftiges Kopfschütteln mit gespreizter Federhaube sowie die sogenannte Pinguin-Pose, bei denen sich die Vögel durch rasches Paddeln der Füße fast senkrecht voreinander aus dem Wasser heben.

Nachdem der Bestand der Haubentaucher durch jagdliche Eingriffe und eine Beeinträchtigung des Lebensraumes deutlich zurückging, ist der europäische Bestand der Haubentaucher seit den späten 1960er und frühen 1970er Jahren stark angestiegen. Gleichzeitig hat die Art ihr Areal deutlich ausgeweitet. Bestandszunahme und Arealausweitung sind überwiegend auf eine Eutrophierung der Gewässer durch Erhöhung des Nährstoffeintrages und dadurch – zumindest anfänglich – besseres Nahrungsangebot vor allem an Weißfischen zurückzuführen. Gleichzeitig wurde die Bestandserhöhung durch die Anlage von Fischteichen und Speicherseen begünstigt. Seit den 1990er Jahren stagniert die Bestandsentwicklung oder ist teilweise regional sogar rückläufig. Insgesamt ist die Bestandsentwicklung in Mitteleuropa sehr uneinheitlich.

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