Lanius collurio Linnaeus, 1758

Neuntöter, Rotrückenwürger

Laniidae, Würger | Aves-Vögel




Beschreibung

Der Neuntöter ist die in Mitteleuropa häufigste Würgerart. Er ist vor allem durch sein Verhalten bekannt, Beutetiere auf Dornen aufzuspießen. Zu seiner Nahrung zählen vorwiegend Großinsekten, aber auch kleine Säugetiere und Vögel. In großen Teilen Europas und dem westlichen Asien heimisch, brütet er in halboffenen Landschaften, die ein gutes Angebot an Hecken und Sträuchern aufweisen. Die Nester werden bevorzugt in Dornsträuchern angelegt. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft musste der Neuntöter in Mitteleuropa in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts große Bestandseinbußen hinnehmen. Der Zugvogel überwintert im südlichen Teil Afrikas.

Der Name Neuntöter bezieht sich auf den irrigen Volksglauben, er würde erst neun Beutetiere aufspießen, bevor er sie verspeist. Oder wie der Zedler es im 18. Jahrhundert ausdrückte: „… und wollen etliche, wiewohl ohne genungsamen Grund, davor halten, es genieße dieser Vogel nichts, er habe denn neunerley todt gemachet, als wovon er den Namen Neuntödter erhalten haben soll.“ Hieraus entstanden auch ähnliche Namen wie Neunmörder (niederdeutsch Negenmörder) oder Neunwürger. 

Vor allem das Männchen sitzt gern – oft weithin sichtbar – auf Warten, von denen aus das Revier gut überblickt werden kann. Dies können Sträucher, junge Bäume, Zaunpfähle, Heuballen, Stubbenwälle oder andere exponierte Orte sein. Vor der Bebrütung des Geleges ist das Weibchen meist in der Nähe des Männchens zu finden.

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