Bucephala clangula (Linnaeus, 1758)

Schellente

Anatidae, Entenvögel | Aves-Vögel




Beschreibung

Die Schellente kommt in zwei Unterarten von Europa über Sibirien bis nach Amerika vor. Unter den Meerenten ist sie die Art, die sich am besten für die Gehegehaltung eignet. Sie wird deswegen verhältnismäßig häufig in Zoologischen Gärten gezeigt. Im Norden Mitteleuropas ist die Schellente ein verbreiteter, aber nicht häufiger Brut- und Sommer- und teilweise auch Jahresvogel. Sie ist außerdem ein häufiger Durchzügler und Wintergast.

Sie fühlt sich an stehenden Gewässern, wie Seen und Teichen, sehr wohl. Ursprünglich war sie eine kennzeichnende Art für nährstoffarme, oligotrophe Gewässer. Heute werden in Mitteleuropa von der Schellente auch nährstoffreiche, polytrophe Gewässer besiedelt. In der Oberlausitz wird sie beispielsweise an eutrophen Fischteichen beobachtet. Ebenso kann man sie an langsam fließenden Gewässern beobachten, wenn Wald angrenzt und Bruthöhlen vorhanden sind. Außerhalb der Brutzeit hält sie sich auch an größeren Binnengewässern auf. Sie kommt in dieser Zeit auch auf Flüssen, in Meeresbuchten sowie an ruhigen Abschnitten der offenen Küste vor.

Die Schellente ernährt sich von Schnecken, Krebstieren, Pflanzenteilen, kleinen Fischen, Insekten und deren Larven. Sie kann bis acht Meter tief tauchen, um dort ihre Mahlzeiten zu erbeuten. Der Muskelmagen der Schellente besitzt im Vergleich zu Reiher- und Tafelente eine verhältnismäßig schwach ausgeprägte Ringmuskulatur. Sie ist deshalb anders als diese beiden Arten nicht in der Lage, die zur Zertrümmerung größerer Molluskenschalen notwendigen Drücke zu erzeugen. Im Schellentenmagen fehlen auch die notwendigen größeren Magensteine und wegen ihres zugespitzten und schmalen Schnabels ist sie auch nur in der Lage, kleinere Beutetiere zu greifen. Allerdings kann sie mit diesem Schnabel auch in Spalten und Lücken zwischen Steinen fassen. Ihre bevorzugten Nahrungsgründe sind deshalb Gewässer mit kiesigem und steinigem Grund.

Zur Balz der Schellenten gehört ein umfangreiches Repertoire an Balzposen und Balzgesten. Bereits im Herbst zeigen die ersten Männchen die ersten charakteristischen Verhaltensweisen der Balz. Ab Dezember versammeln sich die Erpel in kleinen Trupps, die zwischen zwei und acht Tiere umfassen, und balzen gemeinsam in der Nähe einzelner Weibchen. Die Weibchen wirken an der Balz unbeteiligt. Die Männchen reagieren jedoch auf die Weibchen, indem sie einem wegschwimmenden Weibchen folgen und in deren Nähe die Balz fortsetzen. Die Paarbildung und die Kopulation finden noch im Winterquartier statt. Die Gemeinschaftsbalz wird jedoch bis zur Ankunft in den Brutgebieten fortgesetzt und findet erst ein Ende, wenn die einzelnen Paare eine geeignete Bruthöhle gefunden haben und sich auf einen Gewässerabschnitt zurückziehen.

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