Anas platyrhynchos Linnaeus, 1758
Stockente
Anatidae, Entenvögel | Aves-Vögel
Beschreibung
Die Stockente ist die größte und am häufigsten vorkommende Schwimmente Europas und die Stammform der Hausente. Stockenten kommen im größten Teil Eurasiens, im äußersten Norden Afrikas sowie weiten Teilen Nordamerikas vor und sind in Neuseeland und Australien als Brutvogel eingeführt worden. Ihre Häufigkeit ist darauf zurückzuführen, dass sie sowohl bei der Wahl ihrer Brutplätze als auch ihrer Aufenthaltsorte wenig anspruchsvoll sind, sofern irgendeine Art von Gewässer vorhanden ist.
Die heutige Bezeichnung Stockente hat sich erst im 20. Jahrhundert als die übliche deutsche Bezeichnung durchgesetzt, in älterer Literatur wird sie auch noch als Märzente bezeichnet. Der nicht mehr gebräuchliche Name "Märzente" bezieht sich auf die Reih- und Brutzeit der Stockente. Der heutige Name kann als Hinweis auf ihre Brutplätze verstanden werden, zu denen auf Stock gesetzte Weiden, Weidengebüsch oder auch Reisighaufen gehören. Stockenten brüten zwar nicht häufig darauf, das Verhalten ist aber für eine Entenart so auffällig, dass sich daraus die heute geläufige Bezeichnung entwickelte.
Die Stockente ist in Bezug auf die bevorzugte Nahrung anspruchslos, sie ist eine ausgesprochen omnivore Art, die alles frisst, was sie hinreichend verdauen und ohne großen Aufwand erlangen kann. Neue Nahrungsquellen werden von dieser Art schnell erkannt und unverzüglich genutzt. Bei der Nahrungssuche unter der Wasseroberfläche tauchen die Stockenten mit dem Kopf ab, schlagen mit den Flügeln auf die Wasseroberfläche und kippen dann vornüber. Diese für Stockenten charakteristische Haltung mit senkrecht aus dem Wasser ragendem Bürzel wird als gründeln bezeichnet. Dabei suchen sie den unter ihnen liegenden Gewässerboden nach Fressbarem bis zu einer Tiefe von etwa einem halben Meter ab. Mit ihrem Schnabel beißen sie Pflanzenteile ab und drücken das Wasser, das sie auch aufgenommen haben, durch die Hornleisten des Schnabels nach draußen. Diese Teile des Schnabels wirken wie ein Sieb, in welchem die Nahrung hängen bleibt.
Die Standvögel unter den Stockenten verpaaren sich in der Regel bereits im Herbst, während die Paarbildung der Zugvögel überwiegend erst im Frühjahr stattfindet. Unter den Zugvögeln sind es meist die älteren Weibchen, die zuerst ihr Brutareal aufsuchen. Bei den meisten Populationen besteht außerdem ein Überhang an Männchen. Dies führt dazu, dass Stockenten während der Paarungszeit sehr unruhig sind und durch die häufigen Reihflüge auffallen. Eine Besonderheit bei den Stockentenerpeln ist, dass sie in ihrer Kloake einen ausstülpbaren, spiralig gewundenen Penis besitzen. Er tritt bei etlichen Entenarten auf und stellt im stammesgeschichtlichen Sinn eine Analogie zum Penis der Säugetiere dar.
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