Acrocephalus scirpaceus (Hermann, 1804)

Teichrohrsänger

Acrocephalidae, Rohrsängerartige | Aves-Vögel




Beschreibung

Der Teichrohrsänger ist ein Brutvogel der West- und Zentralpaläarktis. Ein weiteres, zum Teil sehr stark aufgesplittertes Teilareal findet sich in Vorder-, Mittel- und Zentralasien. Die Verbreitung reicht hier vom Nordosten Kasachstans bis in den Nordwesten der Mongolei. In Mitteleuropa ist der Langstreckenzieher von April bis Oktober anwesend. Sein Winterquartier hat er südlich der Sahara in Afrika. Abreisezeit und Zugrichtung sind ihm angeboren. Um die rund 6000 Kilometer gut zu überstehen, legt der Nachtzieher Fettreserven an. Der Teichrohrsänger lebt im dichten Schilf und Ufergebüsch von Seen, Teichen, Mooren und Flüssen.

Der Teichrohrsänger klettert und hüpft geschickt im Schilf und ernährt sich von Spinnen, Weichtieren, Insekten und deren Larven. Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein. Die Hauptbrutzeit ist Mai bis Juli. Das aus Gräsern und Schilfrohr geflochtene Nest ist meistens im Schutz von Röhrichtbeständen zwischen drei und vier Schilfhalmen über dem Wasser befestigt. Das Weibchen legt drei bis fünf Eier. Die Eier werden 11 bis 14 Tage lang abwechselnd von beiden Partnern bebrütet. Die Jungvögel bleiben 10 bis 14 Tage im Nest. Er brütet 2- bis 3-mal im Jahr.

Der Teichrohrsänger ist ein häufiger Kuckuckswirt, der ein brutparasitierend im Nest abgelegtes Kuckucksei ausbrütet und den artfremden Nestling aufzieht, zuungunsten eigenen Nachwuchses. Im Gegensatz zum Sumpfrohrsänger, der Kuckuckseier häufig aus seinem Nest entfernt, wurde dieses Verhalten beim Teichrohrsänger nur sehr selten nachgewiesen.

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