Epidalea calamita (Laurenti, 1768)
Kreuzkröte
Bufonidae, Kröten | Amphibia-Amphibien
Beschreibung
Die Verbreitung der Art erstreckt sich in West-, Mittel- und Nordosteuropa von der Iberischen Halbinsel über die Südspitze Schwedens bis ins Baltikum und nach Weißrussland. In Deutschland kommt die Kreuzkröte – allerdings zerstreut und unstetig – in weiten Teilen vor; Lücken gibt es vor allem in Mittelgebirgen. In vielen Regionen sind die Bestände offenbar rückläufig. Auf manchen Nordseeinseln mit Dünenlandschaften ist die Kreuzkröte dagegen die häufigste Amphibienart. Entgegen früheren Vermutungen liegt dies jedoch nicht an einer besonders hohen Salztoleranz, sondern daran, dass die Dünen und sandigen Vorländer der Kreuzkröte hier einen Vorteil gegenüber anderen Amphibienarten gewähren.
Ebenso wie die Wechselkröte ist die Kreuzkröte eine Pionierart warmer, offener Lebensräume in Gebieten mit lockeren und sandigen Böden. Das Vorhandensein vegetationsarmer bis -freier Biotope mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten als Landlebensraum sowie kaum bewachsener Flach- und Kleingewässer als Laichplätze ist Voraussetzung für die Existenz der Kreuzkröte.
Als Pionierbesiedler vegetationsarmer Trockenbiotope mit kleineren, oft sporadischen Wasseransammlungen („Pfützen“) leiden Kreuzkröten unter dem Fehlen oder zu raschen Austrocknen geeigneter Laichgewässer sowie unter der Verbuschung und Beschattung ihrer Habitate. Besonders betroffen sind sie aber von Eingriffen wie der Rekultivierung oder Umnutzung von Brachland und ehemaligen Bodenabbaugruben. Da die Flussauen in Mitteleuropa oft durch Begradigungen und Deichbau in ihrer hydrologischen und oberflächenstrukturellen Dynamik stark beeinträchtigt sind, können dort meist auch keine natürlichen Lebensräume für Kreuzkröten mehr entstehen.
Seite „Kreuzkröte“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. Mai 2019, 06:53 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kreuzkr%C3%B6te&oldid=188892954 (Abgerufen:19. April 2020, 15:06 UTC)
Synonyme
Bufo calamita