Cylindroiulus caeruleocinctus Wood, 1864

Gemeiner Feldschnurfüßer

Julidae, Schnurfüßer | Diplopoda-Tausendfüßer




Beschreibung

Die Art lebt in ganz Europa und ist in Deutschland häufig, im hohen Norden (Skandinavien) kommt er nicht vor. Eingeschleppt wurde er in die USA und nach Kanada. Häufiger als beim Sandschnurfüßer (Ommatoiulus sabiosus) und beim Schwarzen Schnurfüßer (Tachypodoiulus niger) kommt es gelegentlich zu invasiven Massenvermehrungen.

Der Gemeine Feldschnurfüßer ist eine stenöke und stenohydre Art, das heißt er stellt bestimmte Ansprüche an ein feuchtes Biotop mit einer Vorliebe für freies, unbewaldetes Gelände. Man findet ihn häufig an Ackerrändern, auf Schuttplätzen, Friedhöfen und in Gärten unter Steinen. Er bevorzugt schwere basische Böden (pH 7,2–9,2), kommt aber auch auf sauren Böden (sekundäre Fichtenkulturen) mit höherem pH-Wert in den tieferen Erdschichten vor.

Der Schnurfüßer kann mehrere Jahre alt werden und ist von Frühjahr bis Herbst aktiv. Im Sommer zieht er sich in der Regel in tiefere Erdschichten zurück, im Winter bis in über 50 cm Tiefe. Dabei vollführt er Vertikalbewegungen im Tagesrhythmus. Der nächtliche Aktionsradius beträgt 1-2 m.

Die Hauptnahrung besteht aus Bodenlaub und Detritus (vor allem Linde, Esche, Ulme und Erle), aber auch Gras und Moos wird gefressen. Mit der Nahrung nimmt Cylindroiulus caeruleocinctus auch große Mengen Erde auf. Als Bodenumsetzer ist der Feldschnurfüßer eher ein Nützling, jedoch kommt es bisweilen zu massenhaftem Auftreten, sodass er dann als Lästling zu bezeichnen ist.

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