Acyrthosiphon pisum Harris, 1776

Erbsenlaus, Erbsenblattlaus

Aphididae, Röhrenblattläuse | Sternorrhyncha-Pflanzenläuse




Beschreibung

Ursprünglich eine paläarktisch verbreitete Art, kommt die Erbsenlaus heute weltweit vor. Die Kultivierung einer Reihe von Arten aus dem von den Erbsenläusen bevorzugten Spektrum der Wirtspflanzen durch den Menschen hat zu dieser weltweiten Verbreitung beigetragen. Zu diesen Pflanzen zählen neben den auch in Mitteleuropa heimischen Arten der Hülsenfrüchtler wie Ackerbohnen, Erbsen und Linsen auch tropische und subtropische Nutzpflanzen wie Straucherbsen, Bockshornklee oder Sesbania grandiflora.

Die Erbsenläuse saugen am Phloem, das ist der Teil des Leitbündels der Gefäßpflanzen, in dem Nährstoffe und andere Assimilate transportiert werden. Die Blattläuse schädigen die Wirtspflanzen aber nicht nur durch den Entzug wichtiger Aufbaustoffe, sondern sie sind auch Überträger von verschiedenen viralen Infektionen, die sich über das Phloem rasch in der Pflanze verbreiten können. Zu ihnen gehören Viren, die Mosaik- und Blattrollsymptome auslösen.

Zu den verschiedenen, an die jeweiligen saisonalen Gegebenheiten angepassten Formen gehören geflügelte und ungeflügelte Weibchen, die sich ungeschlechtlich vermehren können. Die genetisch identischen Larven werden lebend geboren. Werden im Verbreitungsgebiet der Erbsenlaus im Herbst die Tage kürzer, induziert dies die Herausbildung von Männchen und geschlechtlichen Weibchen, die ebenfalls geflügelt oder ungeflügelt sein können. Nach der Paarung werden befruchtete Eier abgelegt, die überwintern, und im nächsten Frühling zu einer ungeflügelten Generation parthenogenetischer Weibchen führen.

Die Erbsenläuse lassen sich bei Gefahr zu Boden fallen. Dabei landen sie fast immer (mehr als 95 %) auf den Beinen. Dies wird passiv durch eine spezielle Körperhaltung erreicht: die Fühler am Kopf und die zwei langen Hinterbeine werden bogenförmig nach oben ausgestreckt. Als Vorteil gilt die höhere Chance, auf tieferen Blättern Halt zu finden bzw. am Boden schneller zu einer Wirtspflanze zu gelangen. Die Fallreaktion wird nicht nur durch mechanische Reize wie Erschütterungen der Pflanzenteile ausgelöst, sondern auch durch Pheromone, die bei Gefahr durch ein Sekret aus den Siphonen abgegeben werden. Diese Alarmpheromone, die zusammen mit einem Abwehrsekret von den Blattläusen abgegeben werden, dienen als Signal für die anderen Artgenossen. Die Anwesenheit von Schwebfliegenlarven der Art Syrphus corollae, die sich von Blattläusen ernähren, führt ebenfalls zu einer Fallreaktion der Erbsenläuse. Die Schwebfliegenlarven verlassen dann ebenfalls die Pflanze, weil die Beutedichte erheblich geringer wird.

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